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Waffenstillstandsabkommen im Gazastreifen tritt in Kraft

Die Hoffnung ist in Israel ebenso groß wie die Anspannung: Am Sonntag sollen die ersten israelischen Geiseln und palästinensischen Gefangenen freigelassen werden.

Am Sonntagmorgen tritt um 8.30 Uhr der Waffenstillstand im Gazastreifen in Kraft, auf den sich Israel und die Hamas in der Nacht zu Samstag geeinigt hatten. Für Sonntagnachmittag wird die Freilassung der ersten drei israelischen Geiseln sowie der ersten palästinensischen Gefangenen erwartet, wie israelische Medien berichteten. Ihre Zahl hängt davon ab, ob es sich bei den freigelassenen Geiseln um Zivilisten oder Soldatinnen handelt.

Insgesamt sollen in der ersten Phase des Abkommens 33 der 98 Geiseln freigelassen werden, die sich noch in Gaza befinden; zwei Kinder, zehn Frauen und 21 Männer, darunter fünf Soldatinnen. Im Gegenzug lässt Israel 1.090 palästinensische Gefangene frei, 30 für jede zivile Geisel sowie für jede Soldatin 50. Laut Berichten sollen 737 inhaftierte Palästinenser sowie 1.167 während der israelischen Bodenoffensive festgenommene Palästinenser aus Gaza freikommen. Weitere vier Geiseln sollen am siebten Tag des Abkommens freigelassen werden. Je drei Geiseln sollen an Tag 14, 21, 28 und 35 freikommen sowie 14 weitere in der letzten Woche.

Beobachter gehen davon aus, dass zunächst zivile Geiseln freigelassen werden. Unklar ist, wie viele der Geiseln noch am Leben sind. Die israelische Armee geht davon aus, dass mindestens 36 der 98 Geiseln tot sind.

Teil des Abkommens ist außerdem: In der ersten Phase soll sich die israelische Armee aus den besiedelten Gebieten des Gazastreifens an dessen Rand zurückziehen. Vertriebenen Palästinensern soll die Rückkehr erlaubt und die humanitäre Hilfe verstärkt werden.