Der rheinland-pfälzische Landtag wird vorerst keinen Untersuchungsausschuss zu den Hintergründen eines als Einschüchterungsversuch gewerteten Beschwerdebriefs aus der Staatskanzlei an den SWR einrichten. Ein entsprechender Antrag der AfD wurde am Donnerstag mit den Stimmen aller übrigen Fraktionen abgelehnt. Redner von CDU und Freien Wählern betonten jedoch, dass in dem Fall weiterhin viele offene Fragen blieben. Einen eigenen Antrag auf einen Untersuchungsausschuss im kommenden Jahr schlossen sie deshalb nicht aus.
Die AfD wollte mit dem Ausschuss klären, ob es sich bei der Beschwerde von Medienstaatssekretärin Heike Raab nach einer kritischen Beurteilung von Ex-Inneninister Roger Lewentz (beide SPD) tatsächlich deren rein persönliche Initiative zugunsten ihres Parteifreundes handelte. Die Hintergründe des Beschwerdebriefes seien „nicht durch Landtagsreden aufzuklären“, sagte der Fraktionsvorsitzende Jan Bollinger. Er warf der Landesregierung ein gestörtes Verhältnis zur Pressefreiheit vor und erinnerte dabei an die Weigerung von Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD), gemeinsam mit einem AfD-Vertreter an einer SWR-Vorwahlsendung teilzunehmen.