In Thüringen haben bis Mitte Juli vier Anbauvereinigungen die gesetzlich geforderte Lizenz beantragt. Im Laufe des Sommers werde mit weiteren Anträgen auf Zulassungen gerechnet, sagte ein Sprecher des Thüringer Landesamts für Landwirtschaft und Ländlichen Raum (TLLLR) in Jena auf Anfrage des Evangelischen Pressedienstes (epd).
Die gestellten Zulassungsbegehren seien vollständig eingereicht worden. Derzeit laufe das Genehmigungsverfahren. Somit seien aktuell weder Genehmigungen noch Ablehnungen durch die Behörde beschieden worden. Der Gesetzgeber sehe dafür eine Frist von bis zu drei Monaten nach Vorliegen der vollständigen Antragsunterlagen vor.
Nach erteilter Genehmigung ist das Landesamt eigenen Angaben zufolge auch für die Kontrollen der Vereine zuständig. Diese führe die Behörde voraussichtlich häufiger als einmal im Jahr, aber mindestens einmal jährlich durch, erklärte ein Sprecher des Landesamts. Zusätzlich seien stets auch anlassbezogene Kontrollen und Probenahmen möglich. Die Antragsbehörde werde zugelassene Anbauvereine, Kontrollen und deren Ergebnisse künftig dokumentieren.
Seit dem 1. Juli können Anbauvereinigungen auch in Thüringen einen Antrag darauf stellen, das Rauschmittel Cannabis gemeinschaftlich anzubauen und an Mitglieder des Vereins weiterzugeben. Die sogenannten Cannabis-Clubs müssen dabei unter anderem nachweisen, dass die geernteten Pflanzen einen bestimmten Grenzwert des Rauschmittels THC (Tetrahydrocannabinol) nicht überschreiten. Auch die Abgabe des Rauschgifts an minderjährige Personen bleibt verboten.