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Viele Hauseigentümer machen Schwalben das Leben schwer

Der Naturschutzbund (Nabu) wirbt unter Thüringens Hauseigentümern für mehr Rücksichtnahme auf Schwalben. Immer noch viel zu oft würden Nester an Hauswänden beseitigt, erklärte am Mittwoch ein Verbandssprecher. Anlass war die Übergabe einer Auszeichnung für schwalbenfreundliches Verhalten an eine Geschäftsfrau aus dem südthüringischen Kaltensundeim. Sie duldet den Angaben zufolge seit Jahren mehr als 100 Nester von Mehl- und Rauchschwalben an ihrem Landesgeschäft.

Während der vergangenen Jahre sei der Bestand beider Arten in Thüringen kontinuierlich zurückgegangen. Obwohl sich die Vögel als Kulturfolger an eine vom Menschen geprägte Umwelt angepasst hätten, machten ihnen die intensive Landwirtschaft und die fortschreitend versiegelten Flächen zu schaffen. Daraus resultierten ein Mangel an geeignetem Nistmaterial, fehlende Nistplätze und ein unzureichendes Nahrungsangebot.

Im bisherigen Jahresverlauf blickt der Nabu jedoch auf eine relativ gute Schwalbensaison zurück. Das liege vor allem an den vielen Regenfällen während der vergangenen Monate. Wegen des dadurch reichlichen Nahrungsangebots an Fluginsekten konnten die Vögel zum Teil bereits zwei Bruten großziehen. Vereinzelt befinde sich bereits das dritte Gelege im Nest, sagte der Verbandssprecher.

Mithilfe der Plaketten für schwalbenfreundliche Häuser und Gemeinden in Thüringen will der Nabu Menschen danken und anspornen, sich für den Schutz der Vögel einzusetzen. Seit dem Start der Aktion im Jahr 2011 hat der Verband eigenen Angaben zufolge bereits 2030 der undotierten Auszeichnungen vergeben.