FRANKFURT A. M./LONDON – Die Kirche von England will zur Versöhnung zwischen den gegnerischen Brexit-Lagern beitragen. Der Erzbischof von Canterbury, Justin Welby, rief am vergangenen Montag in London zum „Gebet für unser Land in dieser kritischen Zeit“ auf.
Am Wochenende nach dem geplanten Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union (29. März) wollen sich die anglikanischen Gemeinden in Großbritannien öffnen für Brexit-Gesprächsrunden mit Tee und Gebet. Für die einen sei der Brexit Grund zum Feiern, für die anderen Anlass zur großer Trauer, hieß es weiter. Von jetzt an dürfe sich aber niemand mehr darüber definieren, wie er in dem Referendum über den Verbleib in der EU gestimmt habe.
Jetzt müsse mit der schwierigen Arbeit des gegenseitigen Zuhörens begonnen werden, heißt es in der Handreichung. Die Kirche wolle dafür geeignete Räume schaffen. Man müsse jetzt nach vorne schauen. Jeder müsse mit Respekt behandelt werden, unabhängig von seiner Meinung zum Brexit. Die Handreichung formuliert auch mögliche Einstiegsfragen für Gespräche: „Welche Auswirkungen hat der Brexit in deiner Familie oder deinem Freundeskreis?“ oder: „Was können wir dazu beitragen für eine sozial gerechtere Gesellschaft, auch mit Blick auf eine bessere Zukunft für die nächste Generation?“