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Vermisstenfamilien fordern Erklärung der israelischen Regierung

Familien der seit dem Terrorangriff der Hamas entführten oder vermissten Israelis sind am Dienstag zu einem Protestmarsch von Tel Aviv nach Jerusalem aufgebrochen. Dort wollen sie am Samstag vor dem Büro des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu ein Treffen mit Mitgliedern des Kriegskabinetts fordern, heißt es in einer Pressemitteilung der Familien von Dienstagnachmittag. Israel müsse erklären, welche die “Forderungen des Staates Israel für ein Abkommen zur Befreiung aller Geiseln in Gaza” seien.

Die Teilnehmer planen, die rund 70 Kilometer in fünf Tagen zu Fuß zurückzulegen. Für Samstag sei eine zentrale Kundgebung im Rosengarten im Jerusalemer Regierungsviertel geplant. Die Bürger Israels seien aufgerufen, sich dem Marsch und den Forderungen der Betroffenen nach einer sofortigen Freilassung aller Geiseln anzuschließen. Angehörige der Vermissten und Entführten warfen der israelischen Regierung vor, die Geiseln und ihre Familien im Stich zu lassen.

Bei dem Angriff der Hamas auf mehrere israelische Orte in Grenznähe zum Gazastreifen wurden nach israelischen Angaben rund 1.200 Menschen getötet und rund 240 als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Am Montagabend wurde bekannt, dass die zunächst als verschleppt geglaubte prominente israelische Friedensaktivistin Vivian Silver (74) am 7. Oktober im Kibbuz Beeri ermordet wurde. Ferner bestätigte die israelische Armee laut Medienberichten am Dienstag die Ermordung einer in Geiselhaft genommenen 19-jährigen israelischen Soldatin.

Unterdessen findet in Genf ein Treffen des israelischen Außenministers Eli Cohen und Angehörigen von Geiseln mit der Präsidentin des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK), Mirjana Spoljaric Egger, statt, wie Cohen auf der Plattform X mitteilte.