Die Zahl der Islamisten in Berlin ist gestiegen. Der Verfassungsschutz rechnet in seinem am Dienstag in der Hauptstadt vorgestellten Jahresbericht 2.380 Menschen in der Bundeshauptstadt diesem Spektrum zu (2022: 2.270). Der Zuwachs sei auf ein gewachsenes Potenzial israelfeindlicher Bestrebungen wie der Hamas zurückzuführen.
Der Verfassungsschutzbericht rechnet außerdem 1.450 Menschen zum rechtsextremistischen Spektrum. Deren Zahl sei im Vergleich zum Vorjahr konstant geblieben, hieß es. Zentrale Akteure blieben die Partei „Der III. Weg“ und ihre Jugendorganisation „Nationalrevolutionäre Jugend“ (NRJ). Mit gezielten Aktivitäten, etwa vor Schulen, versuchten ihre Anhänger insbesondere junge Menschen zu rekrutieren.
Auch die Zahl der Linksextremisten blieb demnach mit 3.700 unverändert. Zur Szene des auslandsbezogenen Extremismus werden wie im vorangegangenen Jahr 1.670 Personen gezählt. Dieses Spektrum sei vor allem durch israelfeindliche und antisemitische Akteure geprägt.
Berlins Innensenatorin Iris Spranger (SPD) sprach bei der Vorstellung des Jahresberichts des Berliner Landesamtes für Verfassungsschutz von dynamischen Entwicklungen in allen verfassungsfeindlichen Spektren. Nach dem Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 seien der Terror der Hamas und die israelische Reaktion darauf benutzt worden, um Hass auf Juden, Jüdinnen und den Staat Israel zu schüren.
Spranger wies ferner auf das hohe Bedrohungspotenzial von russischen Geheimdienstaktivitäten hin. Diese würden durch Cyber-Angriffe und Desinformationskampagnen ergänzt.