Kultureinrichtungen sollen künftig nach einheitlichen Vorgaben ihre CO2-Emissionen erfassen, Einsparpotenziale identifizieren und nachhaltige Strategien entwickeln. Eine entsprechende Vereinbarung haben Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne), Kulturministerinnen und -minister sowie Kultursenatoren der Länder und die Kommunalen Spitzenverbände am Mittwoch in Berlin getroffen, wie sie in einer gemeinsamen Pressemitteilung erklärten. Bislang habe es keine einheitlichen Vorgaben oder Standards zur Erstellung von Klimabilanzen im Kulturbereich gegeben.
“Durch die einheitlichen Kriterien zur Datenerhebung entsteht erstmals auch eine bundesweite Vergleichbarkeit unter den jeweiligen Klimabilanzen”, erklärte Roth. Dies sei ein entscheidender Schritt, “um perspektivisch Klimaziele für den gesamten Kultur- und Mediensektor zu setzen und den ökologischen Wandel im Kulturbereich weiter voranzubringen”.
Der Vorsitzende der Kulturministerkonferenz der Länder, der niedersächsische Minister Falko Mohrs (SPD), sieht im Klimaschutz “eine zentrale gesamtgesellschaftliche Aufgabe”. Kunst, Kultur und Medien könnten hierfür wichtige Impulse liefern, so Mohrs. Auf dem Weg zur ökologischen Transformation der Kultur sei es notwendig, “dass auch die Einrichtungen aus Kunst und Kultur ihren CO2-Fußabdruck kennen”. Hierzu leiste der Kulturstandard einen wichtigen Beitrag.
Eine Gruppe von Expertinnen und Experten aus verschiedenen Kultursparten habe entsprechende Empfehlungen erarbeitet, hieß es. Dazu zählten Vertreterinnen und Vertreter aus Museen, Archiven, Orchestern, Bühnen und Bibliotheken sowie von Film und soziokulturellen Zentren. Auch Bund, Länder und Kommunen seien eingebunden gewesen.
Ende September hatte Roth in Berlin eine Anlaufstelle “Green Culture” eröffnet. Mit Beratungs- und Weiterbildungsangeboten solle die Branche in ökologischen Fragestellungen unterstützt werden, erklärte sie damals. Die Anlaufstelle baue auf dem bereits vom Bund geförderten “Aktionsnetzwerk Nachhaltigkeit in Kultur und Medien” auf und erweitere dessen Angebot für den gesamten Kultur- und Medienbereich.