Die von der Bundesregierung geplante Kindergrundsicherung enthält nach Ansicht der Arbeitsgemeinschaft Interessenvertretung Alleinerziehende (Agia) kaum Verbesserungen für alleinerziehende Mütter oder Väter. Alleinerziehende benötigten bessere Rahmenbedingungen zur Vereinbarkeit von Familie und Erwerbsarbeit, erklärte der Dachverband katholischer Vereine in Dortmund. Hierzu gehöre eine verlässliche Kinderbetreuung auch an Grundschulen, die aktuell durch den Fachkräftemangel und Kostensteigerungen zunehmend eingeschränkt würden.
Besonders „ernüchternd“ sei es, dass die Vereinfachung des Leistungszugangs nicht konsequent umgesetzt werde, erklärte die Arbeitsgemeinschaft. Vom im Koalitionsvertrag der Ampelkoalition angekündigten Perspektivwechsel in den Familienleistungen und der diskutierten Bring-Pflicht des Staates zur Vereinfachung des Leistungsbezugs sei „enttäuschend wenig übrig geblieben“, hieß es. Deshalb seien Nachbesserungen notwendig.
Kindergrundsicherung für 2025 geplant
Die Kindergrundsicherung soll 2025 eingeführt werden. Das Kindergeld, das Bürgergeld, die Sozialhilfe für Kinder sowie der Kinderzuschlag sollen darin zusammengefasst werden. Wie bislang wird das Kindergeld automatisch ausgezahlt. In der Kindergrundsicherung wird es als „Garantiebetrag“ bezeichnet. Zur Finanzierung der Kindergrundsicherung sollen für 2025 rund 2,4 Milliarden Euro mehr im Haushalt des Bundesfamilienministeriums eingestellt werden.
Info: Trägerverbände der Arbeitsgemeinschaft Interessenvertretung Alleinerziehende sind der Katholische Deutsche Frauenbund, der Bundesverband Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands, der Sozialdienst katholischer Frauen, die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung sowie die Katholische Bundesarbeitsgemeinschaft für Einrichtungen der Familienbildung.