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Van Gogh und Co – Potsdamer Barberini-Museum zeigt holländische Impressionisten

Im Potsdamer Barberini-Museum werden in den kommenden Monaten Werke des Impressionismus aus Holland vorgestellt – vom grauen Himmel bis zur “Farbexplosion”.

Werke des niederländischen Impressionismus sind im Potsdamer Barberini-Museum zu sehen
Werke des niederländischen Impressionismus sind im Potsdamer Barberini-Museum zu sehenepd-bild / Jürgen Blume

Windmühlen, Wolkenlandschaften, Tulpenfelder und Meer: Das Barberini-Museum in Potsdam widmet seine neue Ausstellung dem niederländischen Impressionismus. Unter dem Titel „Wolken und Licht. Impressionismus in Holland“ sind dort 110 Werke von 39 Künstlerinnen und Künstlern zu sehen. Darunter seien auch in Deutschland bisher kaum gezeigte Schlüsselwerke unter anderem von Vincent van Gogh (1853-1890), Jacoba van Heemskerck (1876-1923) und Piet Mondrian (1872-1944), hieß es bei der Präsentation.

Die Ausstellung mit zahlreichen Leihgaben, vor allem aus Museen in den Niederlanden, wird am heutigen Freitagabend eröffnet und läuft bis zum 22. Oktober. Sie ist ab Samstag für die Öffentlichkeit zugänglich und wird anders als verschiedene frühere Ausstellungen des Hauses nur in Potsdam gezeigt. Leihgeber sind unter anderem das Rijksmuseum und das Stedelijk Museum in Amsterdam, das Kunstmuseum Den Haag und das Dordrechts Museum.

Niederländische Museen praktisch leergeräumt

Die Ausstellung wurde in Zusammenarbeit mit dem Kunstmuseum Den Haag entwickelt. Kurator Michael Philipp sagte, allein von dort seien 25 Leihgaben zur Verfügung gestellt worden. Die beteiligten niederländischen Museen hätten ihre Säle des 19. Jahrhunderts für die Barberini-Ausstellung praktisch leergeräumt und einige der in Holland beliebtesten Werke nach Potsdam gegeben, sagte Philipp: „Die Kronjuwelen sind jetzt hier bei uns.“

Am heutigen Freitag wird die Ausstellung im Barberini-Museum eröffnet
Am heutigen Freitag wird die Ausstellung im Barberini-Museum eröffnetImago / Olaf Döring

Barberini-Direktorin Ortrud Westheider betonte, mit der Exposition werde ein „prominent besetztes Panorama niederländischer Wolkenmaler und Lichtkünstler“ präsentiert. Eine solche Spannbreite von den Meistern der Haager Schule bis zur „Farbexplosion“ bei Künstlern wie van Gogh und Mondrian sei so noch nicht zu sehen gewesen, sagte die Kunsthistorikerin.

Philipp sagte, mit der Haager Schule, dem Amsterdamer Impressionismus und dem Pointillismus als neuer Avantgardebewegung würden die drei Schulen und Phasen der niederländischen Landschaftsmalerei von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis zu den Anfängen des 20. Jahrhunderts vorgestellt. Im Mittelpunkt habe stets das „Erfassen eines Natureindrucks“ gestanden.

Verregnete Landschaften und wolkenverhangene Himmel

Beispielhaft dafür stehe das um 1878 entstandene Gemälde „Salatgärten bei Den Haag“ von Jacob Maris (1837-1899) mit einem Motiv, das kaum bildwürdig erscheine, sagte der Kurator: „Ein ganz unspektakulärer Blick, und dann noch bei schlechtem Wetter.“ Das Gemälde zeigt eine verregnete grüne Landschaft mit weitem wolkenverhangenem Himmel. Später sei dann der städtische Alltag stärker in den Blick gerückt, sagte Philipp. In der Ausstellung wird dies unter anderem durch eine 1893 von Isaac Israels (1865-1934) geschaffene Hutgeschäftsszene in Amsterdam zum Ausdruck gebracht.

Ziel der 21. Barberini-Ausstellung sei zu zeigen, wie sich Künstlerinnen und Künstler durch die französischen Einflüsse zu einer ganz eigenen holländischen Form des Impressionismus inspirieren ließen, hieß es. Die Exposition ist in neun Abschnitte zu Themen wie „Weiter Himmel über flachen Wiesen“, „Boote vor tiefem Horizont“, „Freizeit am Meer“ und „Freie Farben, freie Formen“ untergliedert. Begleitend gibt es ein Vermittlungs- und Veranstaltungsprogramm.