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USA: 153 Fehlurteile im vergangenen Jahr festgestellt

In den USA sind laute einer Studie im vergangenen Jahr 153 schwerwiegende Fehlurteile festgestellt worden. Die zu Unrecht Verurteilten verbrachten vor ihrer Freilassung im Schnitt 14,6 Jahre hinter Gittern, wie aus der am Montag vorgestellten Untersuchung des Forschungsprojektes „National Registry of Exonerations“ hervorgeht. 61 Prozent der Freigelassenen seien Schwarze. 86 Fehlurteile seien bei Mordprozessen gesprochen worden.

Die häufigsten Gründe für die Fehlurteile sind laut der Studie Amtsvergehen bei den Ermittlungen und im Prozess. Solche strafbaren Verfehlungen bei der Ausübung eines öffentlichen Amtes seien bei 77 Prozent der Fehlurteile vorgekommen. Weitere Ursachen seien falsche Zeugenaussagen und -identifizierungen, ineffektive Verteidigung und unsachgemäße forensische Untersuchungen.

Laut der Studie erstreiten unschuldig Entlassene zunehmend Wiedergutmachungszahlungen. Seit 1989 hätten 1.600 zu Unrecht Inhaftierte mehr als vier Milliarden US-Dollar an Entschädigungen erhalten. Etwa die Hälfte der Unschuldigen habe nichts erhalten. Am Forschungsprojekt „National Registry of Exonerations“ sind Juristen von Universitäten in Kalifornien und Michigan beteiligt.