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US-Militär soll in Ecuador gegen Drogenhandel vorgehen

Im Kampf gegen den internationalen Drogenhandel sollen künftig US-Soldaten in Ecuador im Einsatz sein. Das südamerikanische Land ist in den letzten Jahren zum Hauptumschlagplatz für Kokain geworden.

Im Kampf gegen den internationalen Drogenhandel sollen künftig US-Soldaten in Ecuador im Einsatz sein, erklärte Ecuadors Außenminister Gustavo Manrique (Archivbild 20.09.2023)
Im Kampf gegen den internationalen Drogenhandel sollen künftig US-Soldaten in Ecuador im Einsatz sein, erklärte Ecuadors Außenminister Gustavo Manrique (Archivbild 20.09.2023)Imago / ZUMA Wire

Im Kampf gegen den internationalen Drogenhandel sollen künftig US-Soldaten in Ecuador im Einsatz sein. Beide Länder hätten dafür Ende September einen entsprechenden Vertrag unterzeichnet, erklärte Außenminister Gustavo Manrique am Dienstag (Ortszeit) laut der Tageszeitung El Comercio. Vor der Küste Ecuadors sollen demnach US-Schiffe patrouillieren und gegen den Handel mit Drogen und Waffen vorgehen. Das südamerikanische Land ist in den vergangenen Jahren zu einem Hauptumschlagplatz für Kokain nach Europa geworden. Gleichzeitig hat sich die Gewalt vervielfacht.

Manrique betonte, in dem Abkommen gehe es nicht um die permanente Präsenz von Truppen in Ecuador, sondern um zeitlich begrenzte Einsätze. Das Militärabkommen wurde den Angaben zufolge Ende September beim Besuch des ecuadorianischen Präsidenten Guillermo Lasso in den USA unterzeichnet. Es ist das erste Mal, dass Ecuador die Unterstützung der US-Armee im Kampf gegen den Drogenhandel angefragt hat. Das Verfassungsgericht muss dem Abkommen noch zustimmen.

Kartelle kämpfen um die Vorherrschaft im Drogenhandel

Die organisierte Kriminalität, allen voran das mexikanische Sinaloa-Kartell, hat weite Teile Ecuadors unter seine Kontrolle gebracht. Vielerorts kämpfen die Kartelle mit lokalen Banden um die Vorherrschaft im Drogenhandel. Seit 2020 hat sich die Gewalt in dem ehemals sicheren Land verdreifacht. Polizei, Politik sowie Teile der Justiz sind von der organisierten Kriminalität unterwandert.

Präsidentschaftskandidat Villavicencio wurde während einer Veranstaltung in Ecuador getötet (Archivbild)
Präsidentschaftskandidat Villavicencio wurde während einer Veranstaltung in Ecuador getötet (Archivbild)Imago / Fernando Villavicencio

Anfang August wurde der Präsidentschaftskandidat Fernando Villavicencio bei einem Wahlkampfauftritt erschossen. Der ehemalige Journalist hatte der organisierten Kriminalität und der Korruption den Kampf angesagt. Bei der Aufklärung des Mordes wird Ecuador vom FBI unterstützt. Am Sonntag nächster Woche treten die linksgerichtete Politikerin Luisa González und der konservative Unternehmer Daniel Noboa in einer Stichwahl um das Präsidentenamt an.