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US-Kardinal Dolan: Papst Leo strebt nicht nach Macht

Kardinal Timothy Dolan, Erzbischof von New York, ist eine Bekanntheit nicht nur im Kardinalskollegium. Die Wahl von Leo XIV. begrüßt er in offenen Worten.

Für den US-amerikanischen Kardinal Timothy Dolan beginnt das Pontifikat von Leo XIV. “voller Hoffnung”. Leo XIV. sei ein Mann von tiefem Glauben, im Gebet verwurzelt und in der Lage zuzuhören. Er strebe nicht nach Macht, sondern wolle dienen, sagte der New Yorker Erzbischof im Interview der italienischen Tageszeitung “La Stampa” (Samstag). “Das ist es, was uns Hoffnung gibt: nicht ein politisches Programm oder eine Kommunikationsstrategie, sondern das konkrete Zeugnis des Evangeliums.”

Der am Donnerstag zum Papst gewählte Robert Francis Prevost stammt wie Dolan gebürtig aus den USA und hat darüber hinaus die peruanische Staatsbürgerschaft. Dass Leo XIV. US-Amerikaner sei, mache ihn stolz, sagte Dolan. Aber es sei letztlich nicht so wichtig. Er sei Weltbürger und nun der Heilige Vater und damit Vater der Universalkirche. “Robert Francis Prevost gibt es nicht mehr, jetzt gibt es Papst Leo”, betonte Dolan.

Die beiden kennen sich gut, wenn auch Dolan anders als der neue Papst eindeutig zu den konservativen Kreisen im Kardinalskollegium zählt und mit US-Präsident Donald Trump gut bekannt ist. Der 69-jährige Prevost hat indes seine Differenzen mit Trump mehrfach deutlich gemacht.

Dennoch glaubt Dolan, dass Leo XIV. auch mit Trump das Gespräch suchen wird. “Der Papst wird Brücken zu den Führern aller Nationen bauen.” In den kommenden Tagen beginne er, sich täglich mit Staatsoberhäuptern und Vertretern aus aller Welt zu treffen und auszutauschen.