Der Unesco-Geopark „Inselsberg – Drei Gleichen“ ist ab sofort auch Namensbestandteil einer neuen Ursaurierart. „Diadectes dreigleichenensis“ habe vor 290 Millionen Jahren in der Region im südlichen Landkreis Gotha gelebt, teilte die Friedenstein Stiftung Gotha am Freitag in Berlin mit. Im Geopark sei die Spezies auch in der Fossilienfundstätte Bromacker erstmals entdeckt worden.
Forschende des Museums für Naturkunde und der Humboldt-Universität zu Berlin haben den Angaben zufolge die neue Art erstmals wissenschaftlich beschrieben, was ihnen das Recht der Namensgebung verleihe. Erstautor Jasper Ponstein begründete die Namenswahl nicht nur mit dem Bezug zum Geopark. Ebenso wie die markante Gruppe der in unmittelbarer Nähe zueinander errichteten drei Burgen der Grafen von Gleichen bei Gotha bestehe die biologische Gruppe der Diadectiden jetzt auch aus drei Arten, die einander sehr ähnlich seien.
Auf die Spur der neuen Art sei das Forscherteam über den Einsatz eines Computertomografen gekommen, der Schädelfunde der vergangenen Jahre vom Bromacker neu vermessen hatte. Erst die digitale Durchleuchtung der zum Teil noch mit dem Gestein verwachsenen Fossilien habe Unterschiede zutage gefördert, die auf die neue Art hinwiesen.
Diadecten gehörten im Erdzeitalter des Perm mit einer Länge von bis zu drei Metern zu den größten Landwirbeltieren. Sie hatten einen gedrungenen Körper und kurze, kräftige Beine. Die Echsen waren Pflanzenfresser. Weitere Funde erhoffen sich die Wissenschaftler von der diesjährigen Sommergrabung im Rahmen des laufenden Bromacker-Projekts. Sie startet am Montag.