Im Dauer-Krisenland Afghanistan beginnt ein neues Schuljahr. Doch eine immer größer werdende Gruppe hat seit der Machtübernahme der Taliban keinen Zugang mehr zu höherer Bildung.
Zu Beginn des neuen Schuljahres in Afghanistan bleibt Mädchen in dem islamistisch regierten Land der Besuch einer weiterführenden Schule verwehrt. Nach Angaben des UN-Kinderhilfswerks Unicef (Samstag) sind nun insgesamt 2,2 Millionen Mädchen von dem Verbot betroffen. Die Taliban-Führung hatte im März 2022 eine entsprechende Regelung für den Schulbesuch ab der siebten Klasse eingeführt.
Die Konsequenzen seien in vielerlei Hinsicht katastrophal, so Unicef: “Das Verbot hat negative Folgen für das Gesundheitssystem, die Wirtschaft und die Zukunft des Landes. Je weniger Mädchen eine Ausbildung erhalten, desto höher ist ihr Risiko einer Kinderheirat, mit negativen Auswirkungen für ihr Wohlergehen und ihre Gesundheit.”
Das Hilfswerk forderte die islamistischen Machthaber erneut auf, den Betroffenen den Schulbesuch wieder zu erlauben: “Afghanistan kann nicht die Hälfte seiner Bevölkerung zurücklassen.” Bildung sei nicht nur ein grundlegendes Recht – “sie ist der Weg zu einer gesünderen, stabileren und wohlhabenden Gesellschaft”.