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Ungarns Regierung: Mit Afrika-Hilfe “Migrationsdruck” vorbeugen

Innerhalb der EU ist Ungarn unter den großen Kritikern einer ungesteuerten Zuwanderung. Nun will das Land sein Engagement insbesondere in Subsahara-Afrika ausweiten – auch zum eigenen Schutz.

Die Agentur “Hungary Helps” hat in N’Djamena, der Hauptstadt des Tschad, ihr erstes Repräsentationsbüro in Afrika eröffnet. Die Ungarn seien Afrika und seinen Menschen Solidarität und Verantwortung schuldig, sagte der Staatssekretär für die Hilfe für verfolgte Christen und das Hungary-Helps-Programm, Tristan Azbej, laut einem Bericht der “Balaton-Zeitung” (Montag). Ungarns Regierung habe die Bedeutung des Kontinents bereits vor zehn Jahren erkannt und eine Politik der Öffnung nach Süden eingeleitet.

Zu den kriegerischen Konflikten in der Sahelzone sagte der Staatssekretär, wenn die Region “scheitert und im Chaos versinkt”, könnten sich rund 100 Millionen Menschen als Flüchtlinge auf den Weg machen und “einen Migrationsdruck in Europa auslösen”. Er äußerte sich bei einer Konferenz mit dem Titel “Synergie zwischen der EU und der Subsahara-Region”.

Im Rahmen des Programms “Ungarn hilft” seien Spenden in mehr als 50 Länder geflossen, 18 von ihnen in die Subsahara-Region, fügte Azbej hinzu. Die diplomatische Präsenz in der Region werde derzeit verstärkt, weil Ungarn Verzögerungen bei der Öffnung nach Süden aufholen wolle. Während es 2010 zwei ungarische diplomatische Vertretungen in der Subsahara-Region gegeben habe, seien es heute sieben, so der Staatssekretär. Die Agentur “Hungary Helps” fordere ungarische Zivilorganisationen zur Unterstützung ihrer humanitären und entwicklungspolitischen Aktivitäten in Afrika auf.