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UN warnen vor Überlastung Ugandas durch Flüchtlinge

Das ostafrikanische Land beherbergt schon 1,8 Millionen Flüchtlinge. Der neue Zustrom von Schutzsuchenden aus dem umkämpften Ostkongo droht die Kapazitäten vollends zu übersteigen.

Das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen UNHCR hat vor einer Überlastung des größten afrikanischen Flüchtlings-Aufnahmelands Uganda gewarnt. Ein Anstieg von Schutzsuchenden aus der benachbarten Konfliktregion im Ostkongo und fortgesetzte Mittelkürzungen drohten die schon hauchdünnen Ressourcen des Landes zu sprengen, sagte der UNHCR-Vertreter in Uganda, Matthew Crentsil, am Dienstag in Genf.

Nach seinen Angaben brachten sich nach dem Wiederaufflammen der Gewalt im rohstoffreichen Ostkongo im Januar mehr als 41.000 Menschen in Uganda in Sicherheit. Das Land mit 49 Millionen Einwohnern beherbergt bereits 1,8 Millionen Flüchtlinge, davon fast 600.000 aus dem Kongo und mehr als 70.000 Sudanesen, die dem Bürgerkrieg in ihrem Heimatland zu entgehen suchen.

Aus dem Kongo ankommende Kinder seien vielfach von Malaria und Hunger geschwächt, sagte Crentsil. Frauen und Minderjährige hätten auf der Flucht Tötungen, sexuelle Gewalt und andere traumatisierende Ereignisse erlebt. Durchgangs- und Aufnahmezentren an der Grenze seien bis zum Sechsfachen ihrer eigentlichen Kapazität überfüllt. Wegen der Kürzung von Geldern müsse sich das Hilfswerk auf die entscheidendsten Bedürfnisse der Flüchtlinge konzentrieren, so der UN-Vertreter.