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UN-Generalsekretär: Zukunft Syriens steht auf der Kippe

Die Übergangsregierung unter Präsident Ahmed al-Scharaa muss zeigen, wie ernst sie es mit einem neuen Kurs des Landes meint. Zum Jahrestag des Kriegsbeginns findet UN-Generalsekretär Antonio Guterres mahnende Worte.

Zum 14. Jahrestag des Beginns des syrischen Bürgerkriegs hat UN-Generalsekretär Antonio Guterres sich besorgt über den politischen Kurs des Landes geäußert. Die lang ersehnte bessere Zukunft stehe auf dem Spiel, erklärte er am Donnerstag in New York mit Blick auf die jüngste Gewalt gegen Angehörige der alawitischen Minderheit.

Nichts könne die Tötung von Zivilisten rechtfertigen, sagte Guterres. Jegliche Gewalt müsse aufhören. Für die Übergangsregierung sei es an der Zeit, entschlossen dafür zu sorgen, dass alle Bürger unabhängig von ethnischer Zugehörigkeit, Religion, politischer Ausrichtung oder Geschlecht in Sicherheit leben könnten, so der UN-Generalsekretär.

Seit dem Sturz von Machthaber Baschar al-Assad am 8. Dezember gebe es Hoffnung auf einen anderen Kurs des Landes, sagte Guterres. Die Syrer hätten die Chance, ihr Land wiederaufzubauen und eine Nation zu schaffen, in der alle in Frieden und Würde geeint seien. Dafür sicherte er die Unterstützung der Vereinten Nationen zu. “Gemeinsam müssen wir dafür sorgen, dass Syrien aus dem Schatten des Krieges heraustritt”, sagte Guterres.

Am 15. März 2011 hatten im Zuge des Arabischen Frühlings in der südsyrischen Stadt Dar’a Proteste begonnen, mit denen die Bevölkerung Reformen von der Regierung verlangte. Die gewaltsame Reaktion von Sicherheitskräften gilt als Auslöser des Bürgerkriegs mit Hunderttausenden Toten und Millionen Vertriebenen.