UN-Generalsekretär Antonio Guterres hat sich alarmiert über die jüngste Analyse der nationalen Klimapläne geäußert. “Die Welt schafft es nicht, die Klimakrise in den Griff zu bekommen”, erklärte er am Dienstag in New York. Die Staatengemeinschaft weiche weiterhin “massiv” von dem Ziel ab, die globale Erwärmung auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen und die schlimmste Klimakatastrophe zu verhindern.
Anlass war der am Dienstag in Bonn vorgestellte Bericht des UN-Sekretariats der Klimarahmenkonvention über Maßnahmen der einzelnen Regierungen. Exekutivsekretär Simon Stiell sprach von “Babyschritten”. Die Weltklimakonferenz COP28, die Ende des Monats in Dubai beginnt, müsse “ein klarer Wendepunkt” werden.
Guterres sagte unter Bezug auf die Auswertung, die nationalen Klimapläne stünden “in krassem Gegensatz zur Wissenschaft”. Um das 1,5-Grad-Ziel einzuhalten, müssten die Emissionen bis zum Ende dieses Jahrzehnts um 45 Prozent gegenüber dem Stand von 2010 sinken; mit den derzeitigen Vorhaben der Regierungen würden sie aber um 9 Prozent steigen.
Ein zentimenterweiser Fortschritt werde nicht genügen, sagte Guterres. Die Fristen für das Erreichen von Klimaneutralität müssten beschleunigt werden, damit Industriestaaten bis 2040 dem Ziel so nahe wie möglich kämen, Schwellenländer bis 2050.
Der UN-Generalsekretär mahnte einen raschen Ausstieg aus fossilen Brennstoffen an. Nötig seien ehrgeizigere nationale Klimaziele; Regierungen müssten für das nötige Geld, Unterstützung und Partnerschaften sorgen. Auch hätten die Industriestaaten Vertrauen wiederherzustellen, indem sie ihre Finanzierungszusagen einhielten.