Die frühere deutsche Außenministerin wechselt von der Bundespolitik an die Spitze des größten UN-Gremiums. Darin hat sie im Grunde wenig Macht, aber gewaltige Herausforderungen.
Annalena Baerbock, neue Präsidentin der Generalversammlung der Vereinten Nationen, ist von UN-Generalsekretär Antonio Guterres auf große Herausforderungen eingestimmt worden. Ihr Amt falle in eine schwierige und unsichere Zeit für das multilaterale System, sagte Guterres nach der Wahl der deutschen Grünen-Politikerin am Montag in New York.
“Konflikte, die Klimakatastrophe, Armut und Ungleichheit sind weiterhin eine Herausforderung für die Menschheitsfamilie”, sagte Guterres. “Misstrauen und Spaltungen sind weit verbreitet. Die Ziele für nachhaltige Entwicklung sind auf alarmierende Weise aus dem Kurs geraten.” Finanzmittel für Entwicklungshilfe würden immer knapper, führte der UN-Generalsekretär aus. Institutionen und Strukturen der Staatengemeinschaft spiegelten “immer noch die Welt von gestern wider und nicht die Vision von morgen”.
Baerbocks Programmwort “Better Together” (Besser zusammen) sei ein ermutigendes Motto, so Guterres. Die Vorzugsthemen der neuen Präsidentin reichten von Frieden und Entwicklung bis zu Reformen der Vereinten Nationen und mehr Transparenz. Zudem komme ihrer Wahl als erst fünfte Frau auf diesem Posten “historische Bedeutung” zu, sagte der Generalsekretär.
Die frühere deutsche Außenministerin war mit 167 von 174 Stimmen in das einjährige Amt gewählt worden. Die 44-jährige Baerbock trat als einzige Kandidatin an.