Mit einem aufwendigen Landzeitprojekt hat der Landesbund für Vogelschutz (LBV) neue Erkenntnisse über den gefährdeten Großen Brachvogel gesammelt. Seit 2017 wird das Verhalten von mehr als 40 Exemplaren dieser Vogelart per GPS-Sender überwacht, teilte der LBV am Dienstag in Hilpoltstein mit. Grund dafür ist, dass sich die Bestände des braun gesprenkelten Vogels mit gebogenem Schnabel in den vergangenen 40 Jahren in Bayern knapp halbiert haben. Um ihm das gleiche Schicksal wie dem Dünnschnabel-Brachvogel zu ersparen – er ist die erste Vogelart der Neuzeit, die in Europa seit 2024 als ausgestorben gilt – müsse man ihn nun gezielt schützen.
Das Hauptproblem für den Großen Brachvogel ist der zurückgehende Lebensraum. Eigentlich mag diese Vogelart als Wiesenbrüter „feuchte, weitläufige Wiesen mit vielen Insekten und Bodenlebenwesen“, teilte der LBV weiter mit. Diese seien inzwischen aber Mangelware. In den verbleibenden Britgebieten sorgten Nahrungsmangel und Fressfeinde wie der Fuchs für fehlenden Nachwuchs. Eine wichtige neue Erkenntnis durch die seit 2017 gesammelten Daten ist laut LBV, „dass Brachvögel nach dem Schlüpfen etwa vier bis fünf Jahre benötige, bis sie ein eigenes Revier gründen und erfolgreich brüten“. Dies erkläre, weshalb Schutzmaßnahmen oft erst nach Jahren erste Erfolge gezeigt hätten.