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Umwelthilfe und andere Verbände wollen endgültiges Böllerverbot

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) und das von ihr ins Leben gerufene Bündnis aus Umwelt-, Verbraucher-, Tierschutz- und Gesundheitsorganisationen haben die Forderung nach einem endgültigen und dauerhaften Verbot der Silvester-Böllerei bekräftigt. Nach zwei Jahren Pause habe der vergangene Jahreswechsel 2022/23 gezeigt, dass ein endgültiges Böllerverbot dringender sei denn je, erklärte der in Hannover ansässige Verein am Mittwoch.

So habe es in der Silvesternacht die heftigsten Attacken mit Pyrotechnik auf Einsatzkräfte gegeben. Zudem hätten die Kliniken in Deutschland einen Höchststand an Augenverletzungen durch Feuerwerkskörper verzeichnet. 838 Patientinnen und Patienten seien deswegen medizinisch behandelt worden – ein Anstieg um rund 300 im Vergleich zu den Jahren vor der Corona-Pandemie. Besonders besorgniserregend sei mit 40 Prozent der hohe Anteil von Kindern und Jugendlichen unter den Verletzten.

Viele Menschen wollten die jährliche ohrenbetäubende und gefährliche Böllerei nicht mehr„, sagte DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch. Es sei höchste Zeit, “dass sich diese überholte Tradition zeitgemäßen Werten anpasst”. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) müsse endlich Menschen, Tiere und Umwelt schützen und die Silvesterböllerei zu verbieten.

Der Bundesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei, Jochen Kopelke, sagte: „Wir werden im Silvestereinsatz mit Raketen und Böllern beschossen und dadurch schwer verletzt. Immer mehr Angriffe und Verletzte, das muss ein Ende haben. Das Böllerverbot muss kommen.“ Dem Bündnis für ein Böllerverbot gehören den Angaben zufolge neben anderen Organisationen der Deutsche Tierschutzbund und die Bundesärztekammer an. Eine wachsende Mehrheit der Bevölkerung stehe ebenfalls mit 59 Prozent hinter einem Böllerverbot, hieß es.