Artikel teilen:

Umfrage: Viele Junge finden EU gut, wählen aber nicht unbedingt

Junge Europäerinnen und Europäer zeigen pro-europäische Einstellungen, aber ihre Wahlmotivation ist geringer. Das geht aus neuen Daten kurz vor der Europawahl am Sonntag hervor.

Junge Menschen in Europa sehen die Europäische Union laut einer Umfrage mehrheitlich positiv. Ihre Zustimmung zur EU liege aber deutlich über der Motivation, am Sonntag zur Europawahl zu gehen. Dies geht es aus Daten des europäischen Meinungsforschungsinstruments der Bertelsmann Stiftung “eupinions” hervor, die am Mittwoch in Gütersloh veröffentlicht wurden.

So wollen 59 Prozent der 16-25-Jährigen laut eigener Aussage bei der Wahl zum EU-Parlament ihre Stimme abgeben. Pro-Europäisch eingestellt sind aber weit mehr junge Europäerinnen und Europäer. Die Frage, ob sie bei einem Referendum für den Verbleib ihres Landes in der EU stimmen würden, bejahten EU-weit 78 Prozent der 16- bis 25-Jährigen.

Im Vergleich zu älteren Generationen halten junge Europäerinnen und Europäer andere Politikfelder für bedeutender. So legen sie einen größeren Wert darauf, Bürgerrechte zu schützen und den Klimawandel zu bekämpfen. Am deutlichsten weichen die Einstellungen laut der Bertelsmann Stiftung beim Thema Migration voneinander ab: Während knapp die Hälfte der älteren Befragten von der EU erwartet, Zuwanderung besser zu steuern, spielt dies nur für rund ein Viertel der jungen Menschen eine zentrale Rolle.

Für “eupinions” werden alle drei Monate Bürgerinnen und Bürger aller EU-Mitgliedsstaaten zu europäischen Themen befragt. Die aktuelle Befragung fand vom 5. bis 12. März in der gesamten EU statt. In Deutschland dürfen bei den Wahlen zum Europäischen Parlament am Sonntag erstmals auch 16- und 17-Jährige wählen.