Es erzeugt einen Rausch innerhalb von Sekunden: Lachgas hat eine schnelle Wirkung – wird von Experten jedoch als gefährlich besonders für Kinder und Jugendliche eingestuft. Nun gibt es eine aktuelle Umfrage dazu.
Die Partydroge Lachgas sollte für Kinder und Jugendliche verboten werden – dieser Ansicht ist eine Mehrheit der Menschen in Deutschland, wie eine am Samstag in Hannover veröffentlichte Umfrage der KKH Kaufmännischen Krankenkasse ergab. Demnach befürworten drei Viertel der 18- bis 70-Jährigen (76 Prozent) ein bundesweites Verbot von Lachgas für Kinder und Jugendliche, zehn Prozent sind dagegen. 83 Prozent der Befragten denken, dass der Konsum von Lachgas für Minderjährige gesundheitsschädlich sei: 59 Prozent stufen es laut Umfrage als sehr schädlich, 24 Prozent als eher schädlich ein.
Die Deutsche Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht hatte im Dezember mitgeteilt, dass der Missbrauch von Lachgas ein anhaltender Trend sei. Infolge des zunehmenden Konsums wurden laut dem Bericht “Drogenmärkte & Kriminalität 2024” mehrere Fälle mit erheblichen gesundheitlichen Auswirkungen bis hin zum Tod festgestellt. 2023 wurden demnach elf Todesfälle im Zusammenhang mit Lachgas polizeilich registriert.
Lachgas kann in Deutschland derzeit legal erworben werden und ist besonders bei Jugendlichen beliebt. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte sich für ein Verbot ausgesprochen.
Laut der Krankenkasse entsteht nach dem Inhalieren von Lachgas innerhalb von Sekunden ein Rausch mit leichten Halluzinationen, Wärme- und Glücksgefühlen. Es sei aber ein “absoluter Trugschluss”, dass das harmlos sei, so der KKH-Präventionsexperte Justin Onyechi. So könne es kurzfristig zu Kopfschmerzen, Schwindel und Übelkeit bis hin zu Blutdruckabfall und Ohnmacht kommen. Besonders gefährlich sei die Inhalation von unverdünntem Lachgas.
“Die wenigsten Menschen wissen außerdem, dass sie durch einen regelmäßigen Lachgas-Konsum schwere, möglicherweise auch lebenslange Folgen davontragen können”, betonte Onyechi. Dazu zählten schwere neurologische Beeinträchtigungen wie Lähmungserscheinungen und Hirnschäden. Auch die KKH spricht sich für ein bundesweites Verbot aus. Und dringt darauf, Heranwachsende in ihrer psychischen Entwicklung und Widerstandskraft zu stärken, so dass sie sich gar nicht zum Konsum von legalen und illegalen Drogen verleiten ließen.
Das Meinungsforschungsinstitut Forsa hat im Auftrag der KKH den Angaben zufolge im Februar 2025 bundesweit 1.012 Personen im Alter von 18 bis 70 Jahren online repräsentativ befragt.