In einer neuen Umfrage spricht sich eine knappe Mehrheit der Deutschen für ein generelles Feuerwerksverbot zu Silvester aus. 51 Prozent der Befragten antworteten auf die Frage “Sollten Feuerwerk und Böller an Silvester verboten werden?” mit Ja, berichtet die Augsburger Allgemeine. 40 Prozent wollten weiterhin Raketen und Böller zünden. Der Rest sei noch unentschlossen.
Die größten Böller-Fans sind demnach Wählerinnen und Wähler von FDP und AfD, so die Zeitung weiter. Anhänger von SPD, Grünen und Linken fänden dagegen ein Böllerverbot mehrheitlich gut. Bei dem Menschen über 65 Jahren seien 61 Prozent für ein Verbot, bei den 18- bis 29-Jährigen nur 45 Prozent.
Böllerei: Vorbestellungen im Online-Handel
Vor zwei Wochen hatte das Redaktionsnetzwerk Deutschland berichtet, dass das Interesse an Silvesterfeuerwerk offenbar ungebrochen hoch sei. Dies zeichne sich bereits durch Zehntausende Vorbestellungen im spezialisierten Online-Handel und durch die georderten Mengen des sonstigen Einzelhandels ab.
Die Bestellungen lägen in etwa auf dem Niveau von vor der Corona-Pandemie. Nach zwei Jahren Verkaufsverbot habe es schon 2022 eine große Nachfrage und neue Rekordzahlen gegeben.
Böllerverbot wird seit Jahren gefordert
Engagierte in Umwelt- und Klimaschutz, Rettungskräfte und Tierschützer fordern seit Jahren, wegen Feinstaubbelastung und Müll sowie der Unfallgefahr für Mensch und Tier auf Silvesterfeuerwerk zu verzichten. Kirchliche Hilfswerke appellieren, auf Ausgaben für Pyrotechnik zu verzichten und stattdessen zugunsten notleidender Menschen zu spenden.
An vielen Orten gibt es bereits Verbotszonen für Böller und Feuerwerk. Nach den Ausschreitungen in einigen deutschen Städten im vergangenen Jahr hat die Debatte um ein generelles Verbot wieder an Fahrt gewonnen. Die Deutsche Feuerwehrgewerkschaft warf Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) Untätigkeit beim Schutz von Einsatzkräften vor Angriffen vor.
“Jeder Depp darf sich den Kofferraum vollladen”
Auch eine Obergrenze für den Kauf von Feuerwerk gebe es nach wie vor nicht, kritisierte Sprecher Manuel Barth beim Redaktionsnetzwerk Deutschland: “Warum darf sich jeder Depp den Kofferraum voller Böller laden? Hätte man nicht die Zahl der Verkaufsstellen reduzieren oder die Abgabe auf eine handelsübliche Menge beschränken können?”