Gesundheitsversorgung, Kindergrundsicherung, Mietpreise: Das sind Themen, die die Menschen in Deutschland umtreiben. Ob sich aber die Ampelregierung darum kümmern wird, steht für viele in den Sternen.
Eine große Mehrheit der Menschen in Deutschland glaubt einer Umfrage zufolge nicht daran, dass die Regierung bis zur nächsten Bundestagswahl in etwa einem Jahr ihre sozialpolitischen Vorhaben umsetzt. Das hätten 81,7 Prozent der Befragten gesagt, teilte der Sozialverband VdK am Sonntag in Berlin mit. Der VdK hatte die repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey in Auftrag gegeben. Demnach zeigten sich lediglich 12,5 Prozent optimistisch, dass die Regierung die Maßnahmen noch verwirklichen könnte. 5,8 Prozent der Teilnehmenden waren unsicher.
Ganz oben auf der Liste steht den Angaben zufolge eine Verbesserung der Gesundheitsversorgung auf dem Land mit 41,5 Prozent. Es folgen die Einbeziehung von Selbstständigen in die Rentenversicherung (38,7 Prozent) und eine Begrenzung der Mietpreissteigerungen (33,2). Den Menschen ist zudem eine Stärkung der Kranken- und Pflegeversicherung (30,7) wichtig, wie es hieß. 18,4 Prozent wünschen sich eine Lohnersatzleistung für pflegende Angehörige. Für 16,3 Prozent der Befragten ist die Kindergrundsicherung wichtig, für weitere 5 Prozent eine Förderung der Barrierefreiheit.
Je älter die Befragten sind, desto mehr stehen laut VdK Gesundheits- und Pflegethemen im Mittelpunkt. Die Kindergrundsicherung sei dagegen eher den Jüngeren wichtig. In fast allen Bundesländern habe die Gesundheitsversorgung auf dem Land höchste Priorität. In Berlin und Hamburg werde die Begrenzung der Mietpreissteigerungen als wichtigste Aufgabe genannt.
VdK-Präsidentin Verena Bentele sprach angesichts der Ergebnisse von einem “Weckruf für die Politik”. Die Menschen hätten ihre Erwartungen klar formuliert. “Konstruktive Zusammenarbeit muss das Gebot der Stunde für die Ampelkoalition sein. Den Streit auf offener Bühne sind die Bürgerinnen und Bürger leid.”
Civey hatte den Angaben zufolge vom 20. bis 22. September rund 5.000 Bundesbürgerinnen und Bundesbürger ab 18 Jahren online befragt.