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Umfrage: Ein Viertel der Studierenden nutzt täglich KI-Tools

Die Mehrheit der Studierenden in Deutschland greift einer Umfrage zufolge als Lernhilfe regelmäßig auf Künstliche Intelligenz zurück. Rund zwei Drittel der Studierenden nutzen KI-Tools wie ChatGPT mindestens einmal in der Woche, ein Viertel sogar täglich, wie der am Donnerstag in Gütersloh veröffentlichte Daten-Check des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) ergab. Lediglich jede und jeder 16. Studierende hat nach eigenen Angaben noch nie KI im Studium eingesetzt. Grundlage der Studie ist eine Umfrage im Wintersemester 2024/25, an der sich rund 23.200 Studentinnen und Studenten beteiligt hatten.

Die Studierenden nutzen demnach Künstliche Intelligenz (KI) am häufigsten für allgemeine Recherche (45,9 Prozent regelmäßige Nutzung). Auch für Brainstorming, also Ideenfindung und Inspiration, werde KI verwendet. 31 Prozent der Befragten gaben an, Tools wie ChatGPT zudem regelmäßig als Lernpartner zu nutzen. Zur allgemeinen Studieninformationen, zum Beispiel Kurswahl, wird laut Studie KI hingegen nur wenig angewendet (4,2 Prozent).

Bei der KI-Nutzung zeigen sich deutliche Fächerunterschiede, wie es hieß. Während 60,7 Prozent der Studierenden im Fach Mechatronik regelmäßig Künstliche Intelligenz für allgemeine Recherchen nutzten, seien es im Fach Germanistik nur 33,9 Prozent. Im Fach Elektrotechnik und Informationstechnik liege der Anteil der Studierenden, die als Lernpartner auf KI setzen, bei 47,2 Prozent, im Fach Architektur hingegen nur bei 16,4 Prozent.

Vier von zehn Studierenden in den Fächern Mechatronik, Elektrotechnik und Informationstechnik nutzten entsprechend der Lerninhalte regelmäßig KI zur Programmierung oder als Hilfe bei der Code-Erstellung. Studentinnen und Studenten der Romanistik setzen nach eigenen Angaben KI am häufigsten für Übersetzungen ein (55,5 Prozent regelmäßige Nutzung).

Unzufrieden zeigten sich die Studierenden mit dem Angebot zum Erwerb von KI-Kompetenzen an den Hochschulen, das sie im Schnitt mit nur 2,7 von 5 Sternen bewerteten. Die Hälfte der Befragten forderte mehr Lerninhalte dazu. Rund zwei Drittel (68,8 Prozent) gaben an, dass ihnen dabei klare Richtlinien für den ethischen Umgang mit KI und den Schutz ihrer Daten sehr wichtig seien. 64 Prozent lehnten eine erlaubte Nutzung von KI für Prüfungsleistungen wie Hausarbeiten ab oder eher ab.

Die Ergebnisse der Umfrage zeigten einen kritisch-reflektierenden Umgang der Studierenden mit Künstlicher Intelligenz, erklärte Studienautor Marc Hüsch. Er forderte flächendeckende Angebote zum Erwerb von KI-Kompetenzen an deutschen Hochschulen, um sicherzustellen, dass alle Studierenden von den Anwendungsmöglichkeiten gleichermaßen profitierten.