Bei Krankheiten wie Parkinson und Epilepsie werden sie mitunter schon eingesetzt: Mikrochip-Implantate unter der Haut. Eine Mehrheit der Menschen hierzulande sieht die Entwicklung mit Skepsis.
Jede und jeder Dritte kann sich vorstellen, mit einem Chip-Implantat zu leben: Das sagten 35 Prozent in einer Umfrage des Digitalverbandes Bitkom, die am Montag in Berlin vorgestellt wurde. Zwei Prozent der Befragten gaben an, ein solches Implantat bereits zu besitzen. Eine Mehrheit von 58 Prozent lehnt dies jedoch ab.
Bei medizinischer Anwendung ist die Akzeptanz am größten, wie es weiter hieß. So sagten 82 Prozent derjenigen, die einen Chip akzeptieren würden, dass sie dies am ehesten zur Behandlung einer schweren Krankheit tun würden. 17 Prozent würden Gesundheitsdaten wie die Blutgruppe oder den Impfstatus auf einem solchen Chip speichern.
Auch Alltagsfunktionen können von Mikrochips übernommen werden; so werden sie etwa als Türöffner eingesetzt. Ein Implantat mit solcher Funktion würden 39 Prozent derjenigen erwägen, die es sich grundsätzlich vorstellen können. 38 Prozent würden Personalausweis oder Führerschein auf einem Chip speichern, 22 Prozent würden ihn zum Bezahlen nutzen.
Zugleich sagten insgesamt 41 Prozent aller Befragten, dass sie die Nutzung solcher Chips für unethisch halten. 39 Prozent bezeichneten die Vorstellung eines entsprechenden Implantats als unheimlich. Zugleich gehen 59 Prozent davon aus, dass Mikrochips künftig die Medizin revolutionieren würden.
Die Technologie werde eher akzeptiert, je wirkungsvoller sie im Kampf gegen schwere Krankheiten oder körperliche Einschränkungen sei, sagte Bitkom-Geschäftsführer Bernhard Rohleder. Teil der Diskussion über Chip-Implantate sei auch, inwiefern diese dazu genutzt werden könnten, menschliche Fähigkeiten zu verbessern oder zu verstärken – auch ohne Krankheit oder Beeinträchtigung. 28 Prozent derjenigen, die sich Chip-Implantaten gegenüber offen zeigen, würden sich damit nach eigenen Worten zusätzliche Fähigkeiten verschaffen wollen.