Bei der Bewertung des Schulhof- und Pausenbereiches ihrer Schule sehen Kinder und Jugendliche in Bremen laut einer Umfrage des Deutschen Kinderhilfswerkes Licht und Schatten. Nach Einschätzung von 77 Prozent der Befragten gibt es zwar ausreichend Platz für Bewegung und Spiel, wie das Hilfswerk am Montag mitteilte. Demnach meinen gleichzeitig aber nur 59 Prozent, dass es dort attraktive und vielfältige Spiel- und Bewegungsmöglichkeiten gibt.
Die Angaben fußen auf einer Online-Studie des Sozial- und Politikforschungsinstituts Verian mit Hauptsitz in München, das den Angaben zufolge bundesweit 3.218 Kinder und Jugendliche im Alter von 10 bis 17 Jahren befragte. In Bremen seien es 92 gewesen, teilte ein Sprecher des Kinderhilfswerkes dem Evangelischen Pressedienst (epd) mit.
Ebenfalls 59 Prozent seien der Meinung, dass es ausreichend gute Sitzmöglichkeiten im Schulhof- und Pausenbereich ihrer Schule gebe, hieß es. Dass es dort einen guten Ort zum Entspannen gebe, meinten aber nur 50 Prozent der Befragten. „Und während Zustand und Sauberkeit des Schulhof- und Pausenbereiches insgesamt von mehr als zwei Dritteln (70 Prozent) für gut befunden wird, sehen das bezogen auf die Schultoiletten nur 38 Prozent so.“
Insbesondere beim Zustand der Schultoiletten liege Bremen im bundesweiten Vergleich „deutlich unter dem Durchschnitt“, kritisierte der Bundesgeschäftsführer des Deutschen Kinderhilfswerkes, Holger Hofmann. „Es ist also eine dringliche Aufgabe für das Land, nicht nur den Bildungserfolg der Schülerinnen und Schüler endlich vom sozioökonomischen Status der Eltern abzukoppeln, sondern ein besonderer Fokus muss zudem auf den baulichen Zustand der Schulen gelegt werden.“
Das koste Geld, erklärte Hofmann. „Aber vieles ist auch mit ein bisschen Einfallsreichtum und Kreativität möglich, gerade wenn die Schülerinnen und Schüler einbezogen und beteiligt werden.“