Die Arbeit der seit 2019 in Nordrhein-Westfalen tätigen Familiengrundschulzentren (FGZ) trägt nach Ansicht der Wübben Stiftung Bildung Früchte. Laut einer Umfrage unter 80 der derzeit rund 160 in NRW bestehenden Familiengrundschulzentren bieten mehr als die Hälfte der Einrichtungen neben Elterncafés unter anderem Sprechstunden, Angebote zu Erziehungsfragen, Spielnachmittage, Sportangebote, Angebote im Bereich der Digitalisierung und Sprachkurse an, wie die Stiftung am Mittwoch in Düsseldorf mitteilte.
Fast 94 Prozent der befragten in NRW liegenden Koordinierungsstellen für die FGZ berichteten von Kooperationen mit Kitas oder Kita-Familienzentren. Über 70 Prozent verwiesen auf Kooperationen mit Einrichtungen der Jugendhilfe und Kommunalen Integrationszentren. Mehr als 86 Prozent der Befragten sahen positive Effekte des FGZ auf eine erfolgreiche Erziehungs- und Bildungspartnerschaft, über 96 Prozent verwiesen auf eine verbesserte Vernetzung der Schule im sozialen Umfeld.
Die Befragung wurde durch das „Impaktlab“ der Wübben Stiftung Bildung durchgeführt. Als Familiengrundschulzentrum öffnen sich Grundschulen für die Eltern und den Stadtteil und entwickeln sich zu Orten der Begegnung, Beratung und Bildung für Kinder und deren Familien.
„Unsere Befragung zeigt, wie gut das Konzept der Familiengrundschulzentren in NRW, das genau vor zehn Jahren entstanden ist, angenommen wird“, erklärte der Geschäftsführer der Wübben Stiftung Bildung, Markus Warnke. Das Konzept der FGZ verfolge dieselben Ziele wie das bundesweite „Startchancen“-Programm, das Schulen in sogenannten Brennpunkt-Vierteln fördern soll. Unter den 279 teilnahmeberechtigten Grundschulen, die im Sommer in Nordrhein-Westfalen in das Programm aufgenommen werden können, sind nach Angaben der Stiftung 62 Familiengrundschulzentren.
Nach einem Pilotprojekt mit der Stadt Gelsenkirchen fördert die Wübben Stiftung Bildung seit 2019 gemeinsam mit der Auridis-Stiftung den Erfahrungs- und Wissensaustausch über den Aufbau und die Umsetzung von FGZ. Zudem engagieren sich beide Stiftungen für den Transfer des Konzepts in weitere Bundesländer. So wird das Konzept mittlerweile auch in Rheinland-Pfalz, Sachsen, Berlin und im hessischen Gießen umgesetzt.
In NRW gibt es den Angaben zufolge mittlerweile zwei Förderrichtlinien des Landes, die den Aufbau von FGZ unterstützen. Das Konzept der FGZ ist überdies seit 2022 im Koalitionsvertrag der Landesregierung NRW verankert.
Die Wübben Stiftung Bildung ist eine 2013 gegründete private Bildungsstiftung mit Sitz in Düsseldorf. Ihr Ziel ist es, dass alle Kinder und Jugendlichen unabhängig von ihrer Herkunft gerechte Bildungschancen erhalten.