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„Umdeutung“ von Weihnachten seit der Antike in einer Schau

Frankfurt A.M. – Eine Ausstellung in Frankfurt befasst sich mit der Herkunft bekannter Weihnachtsmotive und deren Wirkungsgeschichte von der Antike bis heute. Die Schau mit dem Titel „Weihnachten“ beleuchte auch den „Missbrauch und die Umdeutung des Christfestes von der römischen Kaiserzeit bis zur Kriegsweihnacht 1914 oder der Enteignung biblischer Symbole durch die Nazi-Diktatur“, teilte das Bibelhaus-Erlebnis-Museum mit. Die „rassistisch-germanisierende Weihnachtspropaganda“ der Nationalsozialisten wirke bis heute nach.
Zu sehen sind in der Schau, die bis zum 31. März 2019 dauert, etwa Weihnachtspostkarten aus den Weltkriegen und Christbaumschmuck. Zu den Exponaten gehört neben antiken Münzen und Ikonen auch eine Kalenderinschrift aus der früheren Stadt Priene, die in der Antike in Kleinasien im Westen der heutigen Türkei lag. Die Inschrift aus dem Jahr 9 vor Christus nennt die Geburt des Kaisers Augustus einen „Geburtstag Gottes“. Ausstellungsgegenstände aus dem Buddhismus und Hinduismus zeigten zudem, „dass die verborgene Geburt eines göttlichen Kindes auch in anderen Religio­nen der Welt erzählt wird“. Bibelhaus-Direktor Jürgen Schefzyk sagte, es gebe „viele Klischees rund um das schönste Fest des Jahres“. Die Ausstellung zeige, „was biblischen Ursprungs ist oder auch aus anderen Quellen stammt“.
In der Schau ist als jüngste Neuerwerbung auch eine Bilderbibel zu sehen, die der frühere Frankfurter Ratsherr und Bürgermeister Johann Matthias Bansa im Jahr 1746 für seine Kinder und Enkel verfasste. Das mit Unterstützung der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau sowie des Frankfurter Bankhauses Metzler erworbene Buch besteht aus Kupferstichen zu Geschichten des Alten und Neuen Testaments aus der Baseler Kupferstecher-Werkstatt Merian und Zweizeilern zu jedem Bild. epd/KNA

Öffnungszeiten: dienstags bis samstags 10-17 Uhr, sonn- und feiertags14-18 Uhr.