Insgesamt waren im März 2024 zwar rund 526.000 Bürger aus der Ukraine bei den Arbeitsagenturen als erwerbsfähig gemeldet. Doch ein Teil dieser Personen kann faktisch (noch) nicht arbeiten – etwa, weil sie als alleinerziehendes Elternteil ein Kind betreuen oder noch Sprachkurse besuchen. Wie aus Daten des Mediendienstes Integration hervorgeht, hatten im Januar 2024 lediglich rund 172.000 ukrainische Staatsbürger eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung. Weitere rund 44.000 Personen gingen einer geringfügigen Beschäftigung nach.
Eine Analyse des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BiB) ergab Mitte 2023, dass immer mehr von ihnen in Deutschland Arbeit fanden: Im Herbst 2022 gaben 16 Prozent an, einen Job zu haben; im Frühjahr 2023 waren es 19 Prozent und im Sommer 2023 bereits 23 Prozent.
Im März 2024 waren laut Arbeitsagentur rund 122.000 Ukrainerinnen und Ukrainer in Integrationskursen eingeschrieben – und standen dem Arbeitsmarkt damit nicht zur Verfügung. Mehr als 200.000 von ihnen haben inzwischen einen Kurs absolviert, rund 90 Prozent von ihnen mit Deutschkenntnissen auf entweder A2- oder B1-Niveau.
Geflüchtete aus der Ukraine haben im Durchschnitt ein sehr hohes Bildungsniveau, sowohl im Vergleich zu anderen Geflüchteten als auch im Vergleich zur Gesamtbevölkerung in Deutschland. Fast drei Viertel von ihnen (72 Prozent) gelten als „hochqualifiziert“, besitzen also einen Hochschul- oder Fachhochschul-Abschluss. Auch im Verhältnis zur ukrainischen Bevölkerung sind Geflüchtete, die nach Deutschland gekommen sind, besonders gut ausgebildet.
Ende 2022 gab etwa ein Fünftel der Geflüchteten (21 Prozent) an, in Berufsgruppen mit einem eher niedrigen Qualifikationsniveau zu arbeiten, beispielsweise in der Gebäudereinigung oder der Gastronomie. 23 Prozent waren in Jobs tätig, die hohe Qualifikationen erfordern: etwa in der Lehre und Forschung an Hochschulen, in der Softwareentwicklung und -programmierung oder im Rechnungswesen und dem Controlling.
Die Bereitschaft, in Deutschland zu arbeiten, ist unter den Kriegsflüchtlingen hoch: Im Rahmen einer Befragung im Frühjahr 2023 gaben 93 Prozent der nichterwerbstätigen Geflüchteten an, einer Arbeit in Deutschland nachgehen zu wollen. In einer Online-Erhebung des Ifo-Instituts unter ukrainischen Geflüchteten gaben drei von vier Befragten an, dass sie entweder schon einen Job gefunden haben oder sich für eine Arbeit interessieren – gegebenenfalls auch unter dem eigenen Qualifikationsniveau. Nur zehn Prozent der Teilnehmenden äußerten, dass sie kein Interesse oder keine Möglichkeit haben, eine Beschäftigung aufzunehmen.