Ein Ende des Gazakriegs ist unabdingbar, sagt Patriarch Pizzaballa. Vielleicht, so seine Hoffnung, könne der Besuch von US-Präsident Trump in Nahost eine Wende bringen und so eine humanitäre Tragödie abwenden.
Ein Ende des Kriegs im Gazastreifen ist nach den Worten des Lateinischen Patriarchen von Jerusalem, Kardinal Pierbattista Pizzaballa, dringend erforderlich, würde aber noch nicht das Ende des Nahostkonflikts bedeuten. Von der derzeitigen Nahostreise des US-Präsidenten Donald Trump erhoffe er sich, dass sie “zu einer Wende im Gazakrieg und darüber hinaus führen wird”, sagte er der katholischen italienischen Tageszeitung “Avvenire” (Donnerstag)
Den seit dem Angriff der Hamas auf Israel vom 7. Oktober 2023 andauernden Krieg bezeichnete Pizzaballa als “moralisch völlig inakzeptabel”. Zugleich betonte er, die Lage in Gaza sei angesichts von Vertreibung, Hunger, Tod und andauernder israelischer Bombardierungen “sehr ernst” und drohe zu einer humanitären Tragödie zu werden.
Neben einem Ende des Kriegs in Gaza forderte das Oberhaupt der lateinischen Katholiken im Heiligen Land massive Anstrengungen, um auch den israelisch-palästinensischen Konflikt zu überwinden und damit “den Menschen in dieser Region der Erde eine wirklich neue Zukunft zu geben”. Jerusalem sei dabei ein Testfall dessen, was in religiöser, politischer und sozialer Hinsicht auf der Welt passiere.
Zustimmend äußerte sich der Kardinal zur Forderung Papst Leos XIV., die Sprache abzurüsten. “Wenn wir eine Sprache verwenden, die den anderen entmenschlicht, wird der Grundstein für die Anwendung von Gewalt gelegt”, so Pizzaballa gegenüber der Zeitung. In einer Entschärfung der Sprache liege einer der wichtigsten Beiträge, den die Kirche in den nächsten Jahren leisten könne.