Der Predigttext des folgenden Sonntags lautet: „Seid brennend im Geist. Dient dem Herrn. Seid fröhlich in Hoffnung.“ Römerbrief 12, 11-12 
Vor einigen Jahren bekamen alle Nachbarn einen roten Brief vom Ordnungsamt: Retzin sei das dreckigste Dorf im ganzen Amtsbereich, und die Anwohner sollten ihrer Pflicht nachkommen, die Straße sauberzuhalten. 
Unser Bürgermeister führte diese Mahnung später auf den Eifer eines Praktikanten zurück. Immerhin widmen wir der Ortssatzung seitdem etwas mehr Sorgfalt. Aber nur widerwillig, ohne Freude. Denn bei aller Einsicht ins Notwendige: Niemand lässt sich gern seine Pflichten vorschreiben, schon gar nicht vom Staat. 
Dann war ich kurz nach Neujahr in Berlin. Die Gemeinschaft der Geocacher hatte zu einem Treffen eingeladen. Normalerweise geht es bei dieser Sportart darum, Verstecke aufzuspüren. Heute sollte aber etwas Anderes stattfinden: Eine Grünanlage wurde vom Silvester-Müll gesäubert. Da versammelten sich nun -zig Gleichgesinnte früh am Sonnabend bei Eiseskälte, um freiwillig anderen Leuten ihren Abfall nachzuräumen. Manche waren nur kurz da und sammelten einen Sack voll, andere blieben für Stunden. Ganze Teams rückten an oder fanden sich neu. Die Stimmung war großartig; niemand musste zu mehr Eifer anspornen. Dabei zu sein, das zählte. Wie nebenbei glänzten Busch und Wiese hinterher wie frisch angelegt. So sieht Begeisterung aus. 
Biblische Briefe und kirchliche Reden klingen oft wie jener Praktikant, der die Menschen mit roten Karten zu mehr Anstand, zu mehr Gemeinsinn und Pflichtbewusstsein anstacheln wollte. Befehle und Mahnungen, dass einem der Spaß vergeht. „Fröhliches Christsein“ klingt schon nach Widerspruch. 
Aber macht es nicht froh, sich einer Sache zu verschreiben, Gleichgesinnte zu treffen, einfach dabei zu sein und nebenbei das Leben zu verbessern? 
Lustvoller Glaube wächst weniger aus Einsicht als aus Freiheit: Wo nicht Leistungsdruck, Anpassung und freudloser Eifer walten, sondern Offenheit, Neugier und das Miteinander, da hat Gottes Geist es mit uns vielleicht ein bisschen leichter. 
Unser Autor Matthias Jehsert ist Pastor in Retzin, Mecklenburg- Vorpommern 
Zum Predigttext des folgenden Sonntags schreiben an dieser Stelle wechselnde Autoren. Einen neuen Text veröffentlichen wir jeden Mittwoch.

Über „fröhliches Christsein“ schreibt Matthias Jehsert. Er ist Pastor in Mecklenburg-Vorpommern.

Die reinste Freude!

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120 Frauen und Männer aus Kirchengemeinden in Berlin und Brandenburg informierten sich am vergangenen Samstag (9. Januar) im Tagungshaus des Amtes für kirchliche Dienste (AKD) über Kuba, Weltgebetstagsland 2016. Gemeinsam bereiten sie sich für die Gottesdienste, die weltweit am 4. März gefeiert werden, vor. Weitere Werkstatttage zur Vorbereitung gibt es am 26. Januar zum Thema?„Weltgebetstag im Religionsunterricht“ und am 13. Februar zum Thema „Liturgische Präsenz in Weltgebetstags- und Mirjamgottesdiensten“. Anmeldungen sind noch möglich. Kontakt:?Elke Kirchner-Goetze, Telefon (030)3191272 , E-Mail:?e.kirchner-goetze@akd-ekbo.deFoto: Judith Crawford

Echtes Leben.
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Berlin 13. Januar 2016

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Auf dem Weg zum Weltgebetstag