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Tipps für Temperaturen über 30 Grad

Das Freibad-Wetter kommt – nicht jeder freut sich aber über Temperaturen jenseits der 30 Grad. Besonders ältere Menschen und Säuglinge sind bei Hitze gefährdet. Wie man sie – und sich selbst – nun schützen kann.

Am Donnerstag sollen die Temperaturen in Deutschland die 30-Grad-Marke knacken. In den Tagen darauf klettert das Thermometer nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes auf bis zu 34 Grad in Mitteldeutschland. Während sich viele über steigende Temperaturen freuen, kann die Hitze für manche auch zur Gefahr werden. Welche Menschen zu den Risikogruppen gehören und wie sie sich schützen können:

Besonders ältere Patienten ab 65 Jahren sowie Kinder und Säuglinge gehören während einer Hitzewelle zu den Gefährdeten. Vor allem die gefühlte Temperatur spielt eine Rolle, die unter anderem auch Luftfeuchtigkeit und Wind miteinbezieht. Wenn sie 32 Grad übersteigt, spricht man der Deutschen Allianz Klimawandel und Gesundheit (KLUG) zufolge von starker Wärmebelastung, was der Hitzewarnstufe 1 entspricht. Ab 38 Grad gefühlter Temperatur herrsche extreme Wärmebelastung und Hitzewarnstufe 2.

Weil bei älteren Menschen das Durstgefühl und die Fähigkeit zur Thermoregulation abnehmen, steigt bei ihnen die Zahl der gesundheitlichen Vorfälle; es kann zum Beispiel zu einem Hitzschlag kommen. Säuglinge und Kinder sind hingegen gefährdet, weil sie schneller aufheizen, weniger schwitzen und seltener eigenständig trinken. Zur Risikogruppe zählen außerdem Schwangere, pflegebedürftige und chronisch kranke Menschen, Wohnungslose, Menschen mit Behinderungen oder solche, die im Freien oder schwer körperlich arbeiten sowie ältere, alleinlebende Männer und Frauen.

Starke Kopfschmerzen, plötzliche Verwirrtheit, eine trockene und heiße Haut sowie wiederholtes heftiges Erbrechen oder Bewusstlosigkeit sind laut KLUG Anzeichen für Hitzeerkrankungen. Während Hitzewellen besteht demnach besonders für Risikogruppen ein erhöhtes Risiko für Krankenhauseinweisungen oder sogar vorzeitigen Tod.

Die Deutsche Allianz Klimawandel und Gesundheit empfiehlt folgende Verhaltensregeln, um Hitzestress zu vermeiden:

– Innenräume kühlen: Fenster und Jalousien oder Vorhänge geschlossen lassen. Noch besser halten außen angebrachte Rollläden und Fensterläden die heiße Luft fern.

– Luftbewegung erzeugen: Wem warm ist, der kann sich mit einem Fächer oder einem Ventilator Luft zufächeln (lassen).

– Körper abkühlen: Fuß- und Armbäder mit kühlem Wasser und kühlende Lotions machen Hitze erträglicher. Außerdem hilft es, weite, leichte und atmungsaktive (helle) Kleidung zu tragen. Weiter empfiehlt KLUG, einen Hut aufzusetzen und Sonnencreme zu verwenden, um sich vor der Sonnenstrahlung zu schützen.

– Viel trinken: Auch wer keinen Durst verspürt, sollte stündlich ein Glas Wasser trinken. Neben Leitungs- und Mineralwasser sind gekühlte Kräutertees ohne Zuckerzusatz sowie Tee mit Minze und Zitrone zu empfehlen. Zu meiden sind dem Verein zufolge Kaffee, stark gezuckerte und alkoholische Getränke. Sie entzögen dem Körper Flüssigkeit.

– Leicht essen: Auch die Ernährung ist wichtig, um besser durch die heißen Tage zu kommen. Statt deftiger, großer Speisen sollten leichte und kühlende Mahlzeiten auf den Tisch kommen – etwa eine kalte Gemüsesuppe oder Lebensmittel mit hohem Wassergehalt – Obst, Gemüse und Salat. Eiweißreiche Nahrungsmittel wie Fleisch, Fisch, Milchprodukte, Hülsenfrüchte und Nüsse erhöhen hingegen die Körperwärme und sollten reduziert werden.

– Siesta: wer körperlich aktiv sein oder gar Sport treiben will, sollte das auf die kühleren Morgen- und Abendstunden verlegen. Mittags, wenn es besonders warm ist, empfiehlt sich hingegen eine Siesta, um auszuruhen.

– Kühle Fahrzeuge: Einen Aufenthalt in nicht-klimatisierten Fahrzeugen sollte man laut KLUG tunlichst meiden.

– Medikamente kühl lagern: Wer Medikamente einnehmen muss, sollte diese kühl lagern.

– Kirchen und Co. aufsuchen: Bei extremer Hitze empfiehlt der Verein, kühle Räume in der Nachbarschaft aufzusuchen: etwa Kaufhäuser, Kirchen, U-Bahnstationen oder andere öffentliche Gebäude mit Klimatisierung.