Thüringens Universitäten und Fachhochschulen kämpfen mit sinkenden Studierendenzahlen. Wie das Thüringer Wissenschaftsministerium dem Evangelischen Pressedienst (epd) auf Anfrage sagte, sei der wesentliche Grund hierfür die aktuelle demografische Entwicklung. Zudem stehen insbesondere ländliche Standorte mit einem hohen Anteil der Studierenden aus der näheren Region in zunehmendem Wettbewerb mit großstädtischen Standorten wie etwa Nürnberg, Berlin oder Leipzig.
Sinkende Studierenden- und Studienanfängerzahlen sind laut eines Ministeriumssprechers nicht nur ein Trend in Thüringen. Lediglich in Bayern und Berlin seien die Studierendenzahlen zuletzt konstant geblieben. Neben sinkenden Geburten- und damit Schülerzahlen leide der Wissenschaftsstandort Thüringen zudem weiter an der Abwanderung auch von jungen Menschen.
Nach Auskunft der Friedrich-Schiller-Universität Jena ist die Zahl der Studenten zwischen 2015 und 2025 um rund 2.400 Personen auf jetzt knapp 16.500 gesunken. An der TU Ilmenau lernen heute 4.100 Studierende. 2012 waren es noch 6.900 Personen.
Das Haupteinzugsgebiet etwa der Hochschule Schmalkalden ist laut eines Hochschulsprechers der Landkreis Schmalkalden-Meiningen sowie der Wartburgkreis und Gotha. Verglichen mit den starken Zeiten vom Anfang der 2000er Jahre habe sich die Zahl der Abiturienten in der Region halbiert. Entsprechend sei die Zahl der deutschen Studentinnen und Studenten zwischen 2014 und 2024 von rund 2.500 auf 1.500 Personen gesunken. Nur zum Teil hätten die Verluste durch Anwerbung von ausländischen Studierenden ausgeglichen werden können.