Thüringen soll eine zentrale Ausländerbehörde bekommen. In der Behörde sollen nach Worten von Migrationsministerin Beate Meißner (CDU) Aufgaben zu Migration, Integration von Zuwanderern, die Anerkennung von Berufsabschlüssen und Abschiebungen gebündelt werden. Ziel sei es, die Verfahren schneller und effizienter zu machen, die Kommunikationswege zwischen den verschiedenen Abteilungen zu verkürzen und die kommunalen Ausländerbehörden zu entlasten, sagte Meißner am Dienstag in Erfurt nach der Vorstellung des Konzepts im Kabinett.
Die zentrale Ausländerbehörde soll demnach beim Landesverwaltungsamt angesiedelt werden und in den kommenden Monaten und Jahren Schritt für Schritt ausgebaut werden. Die CDU-Fraktion im Thüringer Landtag erklärte am Dienstag, mit der Schaffung einer zentralen Ausländerbehörde im Landesverwaltungsamt setze die Thüringer Brombeer-Koalition ein zentrales Vorhaben aus dem Koalitionsvertrag zügig und entschlossen um. Damit werde „ein längst überfälliger Schritt, hin zu einer schlagkräftigen, klar strukturierten Migrationsverwaltung in Thüringen vollzogen“.
Der migrationspolitische Sprecher, Wolfgang Weißkopf, sagte, die jetzt begonnene Neustrukturierung sei „ein Meilenstein“. „Besonders wichtig ist, dass Fachkräfteeinwanderung, Rückkehrmanagement und sicherheitsrelevante Fälle künftig unter einem Dach gebündelt werden“, sagte Weißkopf. Das sorge nicht nur für effizientere Verfahren, sondern entlaste auch die Kommunen und schaffe klare Zuständigkeiten.