Thüringen gedenkt am Montag der Opfer des DDR-Volksaufstands am 17. Juni 1953. Der 17. Juni sei und bleibe ein bedeutender Tag in der deutschen Freiheits- und Demokratiegeschichte und in der deutschen Erinnerungskultur, sagte Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) am Freitag in Erfurt. Das Gedenken gelte jenen Frauen und Männern, die damals den Mut hatten, gegen die Politik der SED-Diktatur auf die Straße zu gehen und dabei auch ihr Leben aufs Spiel setzten.
Was als Protest gegen eine schlechte Versorgungslage, ungerechte Löhne und Druck auf die Beschäftigten in Betrieben begonnen habe, mündete in Forderungen nach freien Wahlen und mehr Demokratie, sagte der Ministerpräsident. Der 17. Juni 1953 zeige eindrucksvoll, dass sich der Freiheitswille eines Volkes nicht unterdrücken lasse. Heute mahne der Tag, die Errungenschaften der demokratischen Gesellschaft stets aufs Neue zu verteidigen.
Ramelow will anlässlich des Gedenktages am Montag das Thüringer Archiv für Zeitgeschichte „Matthias Domaschk“ in Jena besuchen. Dort werden seit Mitte der 90er Jahre Zeugnisse der Geschichte der DDR-Opposition und des damaligen gesellschaftlichen Widerstands gesammelt.