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Thüringen bereitet dem Otter den Weg

Thüringen soll wieder Otterland werden. Hierfür sei es notwendig, Gewässerlandschaften für den Fischotter bundesweit durchgängiger zu machen, sagte Svane Bender von der Deutschen Umwelthilfe am Mittwoch anlässlich der Übergabe des renaturierten Malzbaches im ostthüringischen Eisenberg.

Dem streng geschützten Fischotter drohen laut Bender aktuell noch zu viele Gefahren in Deutschland. Das reiche vom Tod im Straßenverkehr über die illegale Jagd bis hin zur Austrocknung der Bachläufe und Auenlandschaften aufgrund der Klimakrise. Daher erarbeiteten nun Umweltschutzbehörden und -verbände aus neun Bundesländern gemeinsam mit der Wissenschaft Konzepte für einen besseren Fischotter- und Gewässerschutz.

Die Fragmentierung von Lebensräumen und die Intensivierung der Landnutzung haben Naturschützern zufolge das einst über ganz Europa reichende Siedlungsgebiet der Fischotter zerschnitten. Zwischen Thüringen und Frankreich bestehe heute eine otterfreie Zone. Das Förderprogramm solle die beiden Verbreitungsgebiete wieder zusammenführen.

Thüringens Umweltstaatssekretär Burkhard Vogel (Grüne) sagte, dem Freistaat komme daher im Rahmen dieses Projekts eine zentrale Bedeutung zu. Die Besiedlung von angestammten Ottergebieten, wie es am Malzbach in Eisenberg geplant sei, helfe der Art, zukünftig in ganz Deutschland wieder heimisch zu werden.

Bis Ende 2028 stehen für das Programm mehr als sieben Millionen Euro zur Verfügung. Gefördert wird das Vorhaben im Programm „Biologische Vielfalt“ durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundes und des Landes.