Wiegenfest eines Nobelpreisträgers: In Thomas Manns Geburtsstadt Lübeck steigt zu seinem Geburtstag eine viertägige Veranstaltungsreihe. Was geplant ist.
Die Thomas Mann-Gesellschaft feiert in diesem Jahr den 150. Geburtstag ihres namensgebenden Schriftstellers. Vom 5. Bis 8. Juni ist dazu in Manns Geburtsstadt Lübeck eine öffentliche Tagung geplant, wie die Gesellschaft am Donnerstag mitteilte. “Wir wollen möglichst vielen Gästen die Gegenwärtigkeit Thomas Manns nahebringen, ihn als einen heutigen Autor zu verstehen”, so der Präsident der Gesellschaft, Hans Wißkirchen.
Die Tagung solle verdeutlichen, dass Manns Leben stark durch die politischen Ereignisse der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts geprägt war. Seine Emigration habe ihn zum Kosmopoliten und Vielreisenden gemacht, der nah an den Fragen seiner Zeit gewesen sei. “Dabei stehen die Internationalität seines Werkes und seine Fähigkeiten als politischer Analyst für die aktuelle Bedrohung der Demokratie im Zentrum”, so Wißkirchen.
Auf der Tagung sollen Autor und Werk in Vorträgen und in Podiumsgesprächen diskutiert werden. Zudem sind Abendveranstaltungen geplant, etwa ein Festakt zum Geburtstag des deutschen Literaturnobelpreisträgers. Die Tagung ist eine Kooperation mit dem Buddenbrookhaus.
Die Veranstaltungen finden den Angaben zufolge im Kolosseum zu Lübeck statt. Interessenten können sich auf der Internetseite der Thomas Mann-Gesellschaft anmelden. Die Vorträge und Diskussionen würden zusätzlich im kostenpflichtigen Livestream übertragen.
Thomas Mann wurde am 6. Juni 1875 in Lübeck geboren. Er zählt zu den bedeutendsten deutschen Schriftstellern. Seine Werke “Der Zauberberg”, “Die Buddenbrooks” und “Der Tod in Venedig” werden bis heute an Schulen gelesen. 1929 erhielt der Autor den Literaturnobelpreis. Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten wanderte der Autor in die Schweiz und später in die USA aus. 1952 kehrte er in die Schweiz zurück. Er starb am 12. August 1955 in Zürich.