Der Theologe Hans-Joachim Sander kritisiert Teilnahmslosigkeit gegenüber dem Hamas-Angriff auf Israel. Wer in Deutschland unbeteiligt an der Seitenlinie stehe und das Leid der Opfer von Terror und Krieg nicht anspreche, mache sich schuldig, schreibt der Theologe in einem am Dienstag in Freiburg veröffentlichten Beitrag für die “Herder Korrespondenz” (online). “Ein Schweigen über das, was den Israelis mit diesem Terror geschehen ist, wird unverschämt, weil es das nicht einräumt und den Opfern aus dem Weg geht.” Zugleich gelte es, das Leid der vom Krieg in Gaza betroffenen Menschen zu sehen.
Wichtig sei, so Sander, die Stimme zu erheben, auch wenn es nie die richtigen Worte für das Leiden der Opfer gebe. Niemand dürfe sich damit abfinden, “wie schnell Menschen dem Bösen von Terror und triumphierender Gewalt geopfert werden”. Christen müssten Nein sagen, wenn das verschwinde, was “Menschen eigentlich zu Menschen macht und davor bewahrt, Unmenschen zu werden”. Auch wenn es aussichtslos erscheine, könne dann ein feiner Riss entstehen, um die starre Düsternis zu öffnen, “mit der man von der Seitenlinie nach Israel und auf Gaza zu blicken versucht ist”.