Anlässlich des 250. Todestages der Dänenkönigin Caroline Mathilde (1751-1775) sind in Celle am Sonnabend ein Themenjahr und eine Ausstellung eröffnet worden. Das Residenzmuseum im Celler Schloss zeigt bis zum 10. Dezember die Sonderausstellung „Caroline Mathilde London – Kopenhagen – Celle“ über das Leben der Königin, die ihre letzten Jahre in Celle verbrachte. Im Mittelpunkt steht ihre Liebesbeziehung zu dem Leibarzt Johann Friedrich Struensee (1737-1772), wie das Museum mitteilte.
„Mit dieser Sonderausstellung verbindet das Residenzmuseum einmal mehr wissenschaftliche Tiefe mit einer anschaulichen, publikumsnahen Darstellung historischer Themen“, sagte Niedersachsens Kulturminister Falko Mohrs (SPD) zur Eröffnung: „Caroline Mathildes bewegte Lebensgeschichte macht die internationale Dimension und politischen Umbrüche ihrer Epoche auf eindrucksvolle Weise erfahrbar.“
Die Ausstellung präsentiert nach Angaben von Museumsleiterin Juliane Schmieglitz-Otten Gemälde, Grafiken und Original-Gegenstände. Teils kommen sie aus den Celler Beständen, teils sind es Leihgaben unter anderem aus den Royal Collections in Dänemark.
Die Schau erzählt von der Schwester des britischen Königs Georg III. Caroline Mathilde wurde mit 15 Jahren mit König Christian VII. von Dänemark verheiratet, der als psychisch krank galt. Sein Leibarzt Struensee gewann am königlichen Hof zunehmend an Einfluss und stieg in kurzer Zeit zum mächtigsten Mann im Staat auf. Er setzte zahlreiche Reformen im Geiste der Aufklärung um, scheiterte dann aber am Widerstand der alten Eliten und wurde hingerichtet.
Aufgegriffen werden Themen wie das sich wandelndes Bildungsideal der Zeit mit seiner Hinwendung zur Natur oder das damalige Frauenbild. Eine Flugblatt-Kampagne gegen Struensee wird in Beziehung zu heutigen „Fake News“ gesetzt. In die Ausstellung fließen zudem Ergebnisse aus Begleitprojekten mit Jugendlichen ein. Auch die mediale Rezeption der Struensee-Affäre in Büchern und Filmen wird aufgenommen.
Die Ausstellung ist Teil eines Themenjahres, das am Sonnabend mit einem Festakt im Schlosstheater eröffnet wurde. Geplant sind dabei unter anderem Konzerte, ein Kunstprojekt und ein Schlossfest.