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Tausende bilden in Dortmund Menschenkette für Demokratie

Mehrere tausend Menschen haben am Samstag in Dortmund für Demokratie und gegen Rechtsextremismus und Rechtspopulismus demonstriert. An der friedlichen Kundgebung beteiligten sich nach Angaben der Polizei etwa 3.500 Menschen, die Veranstalter sprachen von 4.000 Teilnehmern. Unter dem Motto „Es ist fünf vor Zwölf“ bildeten sie in der Innenstadt eine 1,3 Kilometer lange Menschenkette als „Brandmauer gegen die AfD“. Mehrere Redner riefen dazu auf, bei der Europawahl am 9. Juni wählen zu gehen und für demokratische Parteien zu stimmen.

Die Proteste in Dortmund sollten zwei Wochen vor der Europawahl ein Zeichen gegen ein Erstarken der AfD und anderer Rechtsaußen-Parteien setzen. Es gehe darum, sich 75 Jahre nach Verabschiedung des Grundgesetzes zu Demokratie und Rechtsstaat zu bekennen, sagte Pfarrer Friedrich Stiller, Sprecher des Dortmunder Arbeitskreises gegen Rechtsextremismus, dem Evangelischen Pressedienst (epd). Man wehre sich gegen die „völkisch-nationale Gesinnung der AfD“. Die Partei verwische immer mehr die Grenze zwischen rechtspopulistisch und rechtsextrem.

Unter der Überschrift „Keine Alternative für Deutschland“ wurden Flyer verteilt, die das AfD-Parteiprogramm kritisch beleuchten. Die evangelische Kirche begleitete die Kundgebung mit Glockenläuten und einem Gebet in der Reinoldikirche sowie mit Kirchenfahnen und dem Banner „Unser Kreuz hat keine Haken“. Zu der Demo aufgerufen hatte der Arbeitskreis gegen Rechtsextremismus, in dem sich unter dem Motto „Bunt statt braun“ Vertreter von Kirchen, Gewerkschaften, Parteien und Verbänden zusammengeschlossen haben.