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Tageszeitungs-Redaktionen streiken in Kiel und Lübeck

Die Redaktionen der „Kieler Nachrichten“ und der „Lübecker Nachrichten“ sind am Mittwoch in einen eintägigen Warnstreik getreten. Sie reagierten damit auf die Weigerung des Bundesverbands der Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BDZV), angemessene Gehaltserhöhungen zu vereinbaren, teilte der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) Nord am Mittwoch mit.

„Die Situation ist dramatisch. Nach Jahren hoher Inflationsraten wollen die Verleger über die Jahre 2025 bis 2027 die Gehälter lediglich in drei Stufen nur um 120 Euro, 1,5 Prozent und 1 Prozent erhöhen. Das bedeutet Reallohnverlust“, sagte der Geschäftsführer des DJV Nord, Stefan Endter. Der DJV hatte eine Gehaltserhöhung von 10,5 Prozent gefordert.

„Die Redakteurinnen und Redakteure streiken erstmals seit 2018“, sagte Endter. „Sie sind besonders empört darüber, dass der BDZV sein unzureichendes Angebot auch noch mit der Gegenforderung verknüpft, die Tageszeitungsgehälter im Rahmen eines neu zu gestaltenden Tarifvertrages massiv abzusenken. Das ist vollkommen inakzeptabel.“ Die Position des BDZV werde von den Redakteurinnen und Redakteuren als Missachtung ihrer Arbeit und als eine Abwertung des Journalismus begriffen, sagte Endter.

Laut DJV Nord streiken in dieser Woche auch in anderen Bundesländern Redaktionen, darunter die der „Süddeutschen Zeitung“. Die nächste Verhandlungsrunde sei für (den morgigen) Donnerstag in Düsseldorf geplant.