Die Menschenrechtsaktivistin Julija Nawalnaja, Witwe des 2024 verstorbenen Kremlkritikers Alexej Nawalny, hält als Schirmherrin der diesjährigen „Tage des Exils“ in Hamburg die „Rede zum Exil“. Vom 5. Februar bis zum 7. März laden die „Tage des Exils“ die Menschen in der Hansestadt dazu ein, miteinander über historische und aktuelle Erfahrungen von Flucht, Verfolgung und Exil in den Austausch zu kommen, wie die Körber-Stiftung am Mittwoch in Hamburg mitteilte. Geplant sind 50 Veranstaltungen an 42 Orten in der Stadt. Nawalnaja spricht am 19. Februar (19 Uhr) im Kleinen Saal der Elbphilharmonie.
Die Eröffnung der „Tage des Exils“ am 5. Februar (19 Uhr) im „KörberForum“ widme sich dem künstlerischen Blick auf das Exil, informierte die Körber-Stiftung. Der Abend beinhalte eine Lesung der Schauspielerin Victoria Trauttmansdorff, Gesang des ukrainischen Chors Rodovid und die Verleihung des Exile Visual Arts Award an den aus Syrien stammenden Künstler Jalal Maghout.
Zu den weiteren Programm-Höhepunkten zählt den Angaben zufolge ein „Best of Poetry Slam: PoC – Poets of Colour“ am 8. Februar (19.30 Uhr) im Ernst Deutsch Theater. Am 24. Februar (19 Uhr) findet im Institut français Hamburg die Veranstaltung „Deutsche Exilierte in Paris (1933-1945)“ statt, bei der die Germanistin Ute Lemke das Publikum mit auf einen fotografischen Spaziergang durch Paris nimmt. Am 26. Februar (19 Uhr) informieren Historiker Wilfried Weinke, Gestalter Uwe Franzen und Rezitatorin Katharina Schütz im „KörberForum“ über Leben und Werk des Fotografen Max Halberstadt (1882-1940), der durch seine Porträts von Sigmund Freud bekannt wurde und nach seiner Flucht vor den Nationalsozialisten in Vergessenheit geriet.
Die „Tage des Exils“ finden seit 2016 regelmäßig in Hamburg und weiteren Städten statt. Die Veranstaltungen sollen Menschen im Exil eine Plattform bieten und durch Dialoge zu einem besseren Zusammenhalt in der Gesellschaft beitragen.
Julija Nawalnajas Mann, Alexej Nawalny, war am 16. Februar vergangenen Jahres in einem Straflager in Sibirien zusammengebrochen und gestorben. Der 47-Jährige war politischer Gegner des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Er saß seit 2021 in Russland in Lagerhaft. 2020 überlebte er einen Giftanschlag. Nach seiner erfolgreichen Behandlung in Deutschland kehrte er nach Russland zurück.