Mindestens 87 Menschen sind laut den UN in einem Massengrab in der sudanesischen Provinz West-Darfur verscharrt worden. Für die mutmaßlichen Tötungen im vergangenen Monat seien glaubwürdigen Berichten zufolge die paramilitärischen „Rapid Support Forces“ (RSF) und mit ihr verbündete Milizen verantwortlich, teilte das UN-Hochkommissariat für Menschenrechte mit.
Unter den Toten seien Angehörige der Volksgruppe der Masalit sowie Kinder und Frauen. Die RSF hätten Bewohner zum Verscharren der Leichen gezwungen. Das Massengrab befindet sich den Angaben zufolge außerhalb der Hauptstadt West-Darfurs, Al Geneina. Bereits am Dienstag hatte „Human Rights Watch“ der Miliz die Tötung von 28 Angehörigen der Masalit-Volksgruppe in der Stadt Misterei vorgeworfen.
UN fordert schnelle und unabhängige Untersuchung
Der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, verlangte eine schnelle, gründliche und unabhängige Untersuchung. Die Verantwortlichen müssten zur Rechenschaft gezogen werden, sagte er.
Im Sudan ist Mitte April ein Machtkampf zwischen der Armee und der paramilitärischen RSF-Miliz eskaliert. Vor allem aus der Darfur-Region gibt es seitdem immer wieder Berichte über Gräueltaten und Gewalt gegen die Zivilbevölkerung. Die Region im Westen des Landes ist seit Jahrzehnten von teils ethnischer Gewalt geprägt. Millionen Menschen sind innerhalb und außerhalb des afrikanischen Landes auf der Flucht.