Das „StadtPalais – Museum für Stuttgart“ erwirbt einen aufwendig gestalteten Leder-Kabinettschrank nach spanisch-maurischem Vorbild aus dem späten 19. Jahrhundert aus dem ehemaligen Besitz König Wilhelms II. (1848-1921) von Württemberg. Wie die Kulturstiftung der Länder am Dienstag mitteilte, ist das Möbelstück ab dem 9. Juli in der Salon-Ausstellung des Museums zu sehen.
Laut Frank Druffner, kommissarischer Generalsekretär der Kulturstiftung der Länder, ist der Leder-Kabinettschrank „Zeugnis des höfischen Geschmacks des 19. Jahrhunderts“. Er wurde wohl in den 1880er Jahren von König Karl von Württemberg (1823-1891) in Auftrag gegeben und an seinen Neffen König Wilhelm II. vererbt. Dieser nutzte ihn vermutlich für die Einrichtung des neu bezogenen Wilhelmspalais, dem heutigen Standort des Museums.
Bei dem Kabinettschrank handelt es sich um einen mit geprägtem Leder und Metallbeschlägen verzierten Kasten mit Tragegriffen auf einem hölzernen Fußgestell. Die in das Leder geprägten Ornamente sind maurisch inspiriert. Eine Klappe und ein Innenleben mit Fächern und Schubladen ermöglichten die Nutzung als Schreibsekretär und dienten der Aufbewahrung von Schreibutensilien und kleineren Objekten. Bei der Verarbeitung wurde Eichen-, Eben- und Birnbaumholz verwendet.
Der Kabinettschrank wurde vermutlich innerhalb des Hauses Württemberg weitervererbt und gelangte schließlich 2009 in den Kunsthandel. Der Erwerb des Möbelstücks wird von der Kulturstiftung der Länder und von der Ernst von Siemens Kunststiftung gefördert, heißt es in der Mitteilung. (1499/24.06.2025)