Das Deutsche Studierendenwerk wirft der Bundesregierung vor, sie habe die Bedürfnisse junger Menschen nicht im Blick. Studentinnen und Studenten bekämen deutlich weniger Geld für den Grundbedarf als Bürgergeldempfänger, kritisierte der Vorstandsvorsitzende des Studierendenwerks, Matthias Anbuhl, in den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Freitag). Während Sozialleistungen wie Bürgergeld oder Wohngeld an die Inflation angepasst worden seien, würden die BAföG-Sätze nur unzureichend angehoben. Das BAföG reiche so nicht zum Leben. Eigentlich habe die Bundesregierung zugesagt, nach den Corona-Lockdowns den Bedürfnissen von jungen Menschen Priorität einzuräumen.
Bafög-Empfängern, die den Höchstsatz erhalten, stehen 475 Euro Grundbetrag plus eine Wohnkostenpauschale von 380 Euro zu. Anbuhl beklagte, nur noch zwölf Prozent der Studierenden bekämen BAföG, weil die Höhe der Freibeträge nicht entsprechend an die Lohnentwicklung angepasst würden. Zudem sei der Zinssatz für Studienkredite zu hoch, die von der Förderbank KfW vergeben werden. Die Zinsen seien an den Euribor-Zinssatz gekoppelt und lägen derzeit bei knapp sieben Prozent. Im Vergleich etwa zu Immobilienkrediten sei dieser Zinssatz sehr hoch. „Da muss die Bundesregierung eingreifen, sie muss für eine Begrenzung der Zinssätze sorgen.“