Beten, Meditieren, Pilgern – was manche in Krisenzeiten als kraftspendend erleben, ist für andere offenbar langweilig. Eine Studie hat nun erforscht, warum das so ist. Vor allem ein Faktor entpuppt sich als Gamechanger.
Gebet, Meditation, Yoga und andere spirituellen Übungen können Menschen zu innerer Ruhe verhelfen. Haben diese aber keine persönliche Relevanz für die Person, verpufft laut einer Studie der Universität Wien die positive Wirkung und löst “spirituelle Langeweile” aus. Diese könne ein ernstzunehmendes Hindernis sein, “das die transformative Kraft dieser Praktiken einschränkt”, erklärte Studienleiter Thomas Götz vom Institut für Psychologie der Entwicklung und Bildung am Donnerstag in Wien. Langeweile entstehe unter anderem, wenn der Wert der Tätigkeit nicht gesehen werde.
“Es kommt darauf an, spirituelle Praktiken individuell anzupassen und ihren Sinn immer wieder zu betonen, um ihre transformative Wirkung für unsere Gesellschaft zu stärken”, betont Bildungspsychologe Götz auch mit Blick auf die allgemeine Verunsicherung durch globale Krisen. Das Forschungsteam empfiehlt, spirituelle Praktiken stärker zu personalisieren und mehr auf die Bedürfnisse der Praktizierenden einzugehen.