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Studie sieht Potenzial für Nutzung renaturierter Moore

Bundesweit könnten einer Studie zufolge eine Million Hektar landwirtschaftlich genutzter, trockengelegter Moore wiedervernässt und dadurch auch ihr Potenzial für die Wirtschaft gehoben werden. Im besten Fall könne fast die gesamte Fläche für klimafreundliche Nasswirtschaft (Paludikultur) genutzt werden, teilte die Michael-Succow-Stiftung am Freitag in Greifswald unter Bezug auf eine von der „toMOORow-Initiative“ beauftragten Studie mit.

In den untersuchten Branchen müsste dafür ein Marktanteil von 15 Prozent von auf Mooren produzierter Biomasse erreicht werden, hieß es. So könnten vor allem die Papier- und Verpackungs-, Bau- und Dämmstoff-, Energie- und Kunststoffindustrie die Paludi-Biomasse einsetzen. Die Verwendung der nachwachsenden Rohstoffe biete starkes Potenzial bei Rohstoffengpässen wie etwa Holz, ersetze fossile Ressourcen und verbessere so die Klimabilanz von Unternehmen.

Die Studie, durchgeführt von Systain Consulting (Hamburg), nenne auch die Knackpunkte, hieß es. Rohstoffe müssten in verlässlichen Mengen und gleichbleibender Qualität produziert, Investitionen getätigt, Zulassungen und Zertifizierungen erworben und Produkte bekannt gemacht werden. Die „toMOORow-Initiative“ schaffe deshalb eine „Allianz der Pioniere“, um gemeinsam mit renommierten Unternehmen in den identifizierten Kernsektoren entsprechende Wertschöpfungsketten aufzubauen.

Nasse Moore sind den Angaben zufolge Kohlenstoffspeicher. Für Land- und Forstwirtschaft trockengelegt, wird der Kohlenstoff durch den Kontakt mit Sauerstoff als Kohlendioxid in die Atmosphäre freigesetzt. In Deutschland entstehen so sieben Prozent der Gesamtemissionen. Das Wiedervernässen der Moorflächen stoppt das Entstehen weiterer Emissionen. Auf nassen Moorflächen können Schilf, Rohrkolben, Torfmoose oder Seggengräser angebaut werden.

Die Initiative „toMOORow“ zur Wiedervernässung von Mooren wurde von der Umweltstiftung Michael Otto und der Michael-Succow-Stiftung gegründet. Unterstützt wird sie von der Otto Group sowie Systain Consult.